Hattingen. . Angry Youth Elite präsentieren am Freitag ihr erstes Album „Ready! Set! No!“ im Haus der Jugend. Sie sagen, dass Punkrock keine Altersfrage ist.

Punkrock ist keine Frage des Alters, sondern der Einstellung. Das sagen die drei Mitglieder von Angry Youth Elite, die die Dreißig längst überschritten haben und am morgigen Freitag ihr erstes Album im Haus der Jugend vorstellen. Dabei sind die Musiker in Hattingen keine Unbekannten.

„Angry Youth Elite heißt ein Song von Lagwagon und die sind eines unserer musikalischen Vorbilder“, erläutert Schlagzeuger Markus Meyer. Die Stilrichtung ist damit klar: Skate-Punk der 1990er Jahre. Melodisches E-Gitarren-Geschrammel, treibende Schlagzeug-Rhythmen, impulsiver Gesang und Refrains zum Mitgrölen. „Damit sind wir aufgewachsen und die Musik mögen wir heute noch. Auch wenn wir heute nicht mehr selbst Skateboard fahren, sondern es unseren Kindern beibringen, sind wir Punkrocker im Herzen geblieben.“

Kinder und Botschaften

Die drei Bandmitglieder – André Adelstein (Gitarre), Carsten Scharloh (Gesang und Bass) und Markus Meyer – machten schon früher mit Bands wie Alvarez oder Phoney 14 auf sich aufmerksam, organisierten Konzerte mit. Sie sind tief verwurzelt in Hattingen und freuen sich deshalb, ihr erstes Album „Ready! Set! No!“ im Haus der Jugend vorstellen zu können.

„Die Hälfte unserer Probezeit besteht eigentlich aus Quatschen und die Songs passieren dann beim Spielen.“ Als das Song-Repertoire groß genug war, entschlossen sie sich, die Musik zu präsentieren. „Seit einem Jahr spielen wir unsere Sachen vor Publikum.“

Aufnahme in Bochum, Feinschliff in den USA

Das Album nahm das Trio in Bochumer Studio Kanal 24, unter der Produktion von Jörg Siegeler auf, der schon Bands wie Juli, Jupiter Jones und Callejon produzierte. Den letzten Schliff bekam es von Jason Livermore in den USA, der auch Szenegrößen wie NOFX oder Rise Against aufnahm. Das Album erscheint unter dem Hamburger Label Sportklub Rotter Damm und wird als CD, zum Download – und außerdem als Kassette angeboten.

© Angry Youth Elite

Das Cover verstehen Angry Youth Elite als Reminiszenz an alte Punk-Cover. Die Gestaltung auf Packpapier, das in der Faust gehaltene Mikrofon endet mit einer Zündschnur. „Mit Musik kann man etwas bewegen, soll das Cover aussagen. Wir sind gegen Diskriminierung und Homophobie und sagen das auch ganz klar. Bei manch anderen Bands vermissen wir diese Haltung leider“, erklärt der Schlagzeuger.

Selbst aktiv werden

Die Texte seien zwar auch Spaß, aber sie beziehen ebenso Stellung. „Wir haben mittlerweile Kids zu Hause rumspringen und da fragt man sich schon, welche Welt wollen wir denen eigentlich hinterlassen“, findet Meyer. Besonders gut gefalle ihm deshalb „A Rebel-Song?“. „In dem geht es darum, dass wir Farbe bekennen und wir selbst aktiv werden müssen, wenn wir in einer anderen Welt leben wollen. Es bringt nichts, auf einen Messias zu warten, der dann schon alles regeln wird.“

Zum Album-Titel-Song setzten sie eine Idee von Meyer um, die schon länger in seinem Kopf herumschwirrte. „Ich wollte immer mal einen Song in Gebärdensprache übersetzen lassen.“ Die Hattingerin Kathleen Bieling übersetzte den Text zu „Ready! Set! No!“ Herausgekommen ist ein anderthalbminütiges Schwarz-Weiß-Video, das auch ohne Ton seine Wirkung entfaltet: ein Statement gegen Leistungsdruck und Optimierungswahn.

>>> Release-Party im Haus der Jugend

Angry Youth Elite stellen ihr Album „Ready! Set! No!“ am Freitag, 25. Mai, im Haus der Jugend, Bahnhofstraße 31b, vor. Begleitet werden sie dabei von den Bands With Elm Tree Circle aus Iserlohn und Tres Marias aus Schwelm.

Los geht es um 19.30 Uhr, der Eintritt am Abend kostet sieben Euro. Im Vorverkauf gibt es Tickets für fünf Euro.