Hattingen. Am Evangelischen Krankenhaus übernimmt Min-Suk Yoon die Nachfolge von Rainer Poburski. Er ist Spezialist für die Behandlung von Schlaganfällen.

Chefarzt-Wechsel am Evangelischen Krankenhaus an der Bredenscheider Straße: 27 Jahre hat Dr. Rainer Poburski (65) die Neurologische Klinik im Hause geleitet, zum 1. Mai übernimmt Privat-Dozent Dr. Min-Suk Yoon (44). Der im südkoreanischen Seoul geborene Yoon genieße als Neurologe große Reputation und werde eine der Kernkompetenzen des Hattinger Krankenhauses stärken und ausbauen, sagt EvK-Geschäftsführer Thomas Drathen.

Unter der Gesamtleitung Yoons, der an den Uni-Kliniken in Montreal (Kanada) und Essen arbeitete und zuletzt Stellvertretender Direktor der Klinik für Neurologie an der Uni-Klinik in Bochum war, sollen die beiden Neurologischen Kliniken am EvK zusammengeführt werden. Und auch die Bettenzahl für die Neurologie von zurzeit 70 werde ausgebaut, erklärt Drathen.

Entzündliche Polyneuropathien

Min-Suk Yoon, Spezialist unter anderem für die Behandlung von Schlaganfällen und neurologische Intensivmedizin, will das Evangelische Krankenhaus so schnell als möglich auch als Anlaufstelle für Patienten mit entzündlichen Polyneuropathien bekannt machen. Die Zahl dieser Erkrankungen, die die peripheren Nerven betreffen, nähmen zu. Sie würden aber vielfach nicht als solche diagnostiziert, sagt Yoon. Und er fügt hinzu: Allein an der Uni-Klinik Bochum habe er zuletzt rund 400 Patienten mit derlei Krankheitsbildern behandelt.

Die rasche und richtige Behandlung sei dabei enorm wichtig, um schwerwiegende Nervenschädigungen zu verhindern. Natürlich, ergänzt Drathen, bleibe das EvK in erster Linie eine Klinik der stationären Grundversorgung. „Aber wir brauchen auch Leuchttürme.“

Abteilung mit viel Herzblut geführt

Ausdrücklich lobt der Geschäftsführer das Engagement Poburskis. Er habe „seine Abteilung mit viel Herzblut geführt“, so Drathen. Derweil erinnert sich der an seine Anfänge im EvK im Juli 1991: Da habe er eine Neurologische Klinik konservativer Prägung unter anderem mit einer Psychiatrie vorgefunden. Und: Einen Computertomografen oder ein MRT-Gerät habe es im Hause nicht gegeben.

„Seitdem hat sich hier vieles weiterentwickelt“, gesteht Poburski. Ihm persönlich sei es besonders wichtig gewesen, am EvK die bildgebende Diagnostik bei neurologischen Fragestellungen voranzubringen. Und er gesteht: „Am EvK hatte ich meine schönste Zeit als Mediziner.“

Segeltörns und Mountainbike-Touren

Was er nun mit seiner neu gewonnen Freizeit macht? Er plane, vermehrt Segeltörns und Mountainbike-Touren zu unternehmen, verrät der Hattinger. Zudem werde er weiterhin Leiter der Neurologischen Praxis im Ärztehaus auf dem EvK-Gelände bleiben.

Poburski: „Ich freue mich sehr darauf, dieses Krankenhaus noch einige Zeit am Rande begleiten zu können.“ Und mitzuerleben, wie nun sein Nachfolger Min-Suk Yoon die Neurologie weiterentwickelt.

  • In einer vorherigen Version dieses Artikels hatte sich ein Fehler eingeschlichen, dieser wurde korrigiert.