Hattingen. Die Pfarrei St. Peter und Paul verliert alle drei Priester. Winfried Langendonk will den Umbau erleichtern und Verkrustungen verhindern.
Pastor Mirco Quint ist bereits nach Gelsenkirchen gewechselt. Pfarrer Winfried Langendonk wird am 2. September verabschiedet. Pastor Ivo Bartulovic geht Ende November in den Ruhestand. Die Pfarrei St. Peter und Paul verliert im laufenden Jahr alle drei Priester. Das sorgt für viel Unruhe bei den rund 17 500 Hattinger Katholiken.
Aus 278 Pfarreien wurden 42
Winfried Langendonk kann das verstehen. Er kam 2006 als Pfarrer in die Stadt. Zeitgleich hat das Bistum Essen seine Strukturreform gestartet. Aus 278 Pfarreien wurden 42. In Hattingen sind dabei sechs Gemeinden zu einer Großpfarreien verschmolzen. „Seitdem hören die Veränderungen nicht mehr auf. Der Umbau ist ein ständiger Prozess“, sagt Winfried Langendonk. „Und jetzt steht fest: Er geht noch zwölf Jahre weiter.“
Das sei für ihn der Grund, gerade jetzt zu gehen. „Auch wenn die Menschen das mit Blick auf die beiden anderen Abgänge nicht verstehen – es ist richtig“, betont der Pfarrer. Eigentlich wollte er in zwei, drei Jahren in eine andere Pfarrei wechseln. 2020 – da wird St. Peter und Paul 150 Jahre alt. Oder 2021 – da wird Winfried Langendonk 60. Diese Termine aber liegen schon in der zweiten Phase der Umstrukturierung, die jetzt beginnt und bis 2030 läuft.
Neues Führungsduo hat viel zu tun
„Noch einmal zwölf Jahre dranzuhängen, kann ich den Hattingern nicht zumuten. Die Verkrustungen würden der Pfarrei schaden“, sagt Langendonk. Die jetzt startende Umsetzung des Votums, der Neuausrichtung also, zwei Jahre zu begleiten und dann zu gehen, hält der Kirchenmann aber auch für falsch. Deswegen geht er jetzt und hofft, dass zumindest einer der beiden angekündigten neuen Priester schon im Sommer kommt.
Das neue Führungsduo hat viel zu tun, auch mit Immobilien. Die Kirche St. Mariä Empfängnis ist nicht mehr in Betrieb, wird 2018 verkauft. Für St. Engelbert und Heilig Geist muss entschieden werden: Betreibt man Kirche oder Gemeindehaus weiter. Für St. Josef wird ein Investor gesucht. St. Johann Baptist bleibt Traukirche, wird aber nicht mehr unterstützt. Die Kirche St. Peter und Paul wird für 1,5 Millionen Euro saniert.
Laien und Kleriker zusammenführen
Das sind die Steine. Bei den Beinen sieht Langendonk die Pfarrei gut aufgestellt. Es gibt einige Priester im Ruhestand, die weiter Messen halten. Und dann sind da noch zwölf hauptamtliche Mitarbeiter. Sie arbeiten im Beerdigungsdienst oder können Wortgottesdienste halten, nur keine Eucharistie.
Winfried Langendonk selbst nutzt die Veränderung, um wieder mehr als Seelsorger denn als Manager zu arbeiten. Er wird als Moderator oder Spiritual Laien und Kleriker zusammenführen.