Hattingen. . In großen Firmen kümmern sich Spezialisten um die technischen Veränderungen. Viele kleine Unternehmen wissen noch gar nicht, was auf sie zukommt.
„Was kann ich tun?“ Diese Frage hört die IHK täglich von Unternehmen, die nicht wissen, was im Zug der strengeren Datenschutzregeln ab 25. Mai auf sie zukommt. Rafael Carneiro, bei Bockmühl-Kabel zuständig für den Verkauf , weiß, dass die Firmen „einen Riesenaufwand stemmen müssen“. Er hat am Montag ein Unternehmen im Haus, das sich mit den technischen Voraussetzungen befasst.
Arnd Pauly, dessen Geschäft Fenster, Haustüren, Rolladen, Service und Wartung sind, weiß nicht, auf welche Anforderungen er sich einstellen muss. Er schätzt, dass weniger als zehn Prozent der Betroffenen Bescheid weiß. Von zwei Zulieferern hat er eine Mitteilung bekommen wegen der Verordnung. Jetzt will er sich mit der Sache beschäftigen.
Heike Schäfer von der CNC-Fertigung Schäfer GmbH ist das Thema nicht bekannt. Sie will sich jetzt bei der IHK schlau machen, „welche Möglichkeiten ich habe“.
Mehr Zeit und Engagement
Andreas Gehrke ist als Vertreter der Freiwilligenagentur dabei, eine Informationsveranstaltung auf die Beine zu stellen. Den Vereinen wie auch den Ehrenamtlichen will er helfen: „Wir wollen wissen, was wir tun müssen.“ Und gibt ein Beispiel, was künftig unterlassen werden soll: Bei einer E-Mail in der Betreffzeile werden die anderen Empfänger nicht mehr sichtbar sein.
Bei der IHK ist keine weitere Veranstaltung geplant. „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren Veranstaltungen zum Thema gemacht“, sagt Pressesprecher Jörg A. Linden. Zwei Jahre beträgt die Übergangsfrist für die neuen Gesetze. Daten von Mitarbeitern und Kunden sollen künftig besser geschützt sein. Linden räumt ein, dass das mit mehr Aufwand an Zeit und Engagement verbunden sei. Große Konzerne würden einen Juristen zu Rate ziehen, bei Klein- und Mittelständlern informiere sich der Chef.
Digital-Lotsin berät Kunden
Im Schuhhaus Heller gibt es keine Probleme. Kunden zahlen bar oder mit Kreditkarte, auf der nur der Name ablesbar ist, so Peter Blome, der auch den Einzelhandelsverband führt. Er vertraut darauf, dass Banken sorgfältig mit den Daten umgehen.
„Ja klar habe ich mich damit auseinandergesetzt“, sagt Kim Nadine Adamek zur Datenschutzverschärfung. Die Digital-Lotsin hilft als Beraterin, Designerin, Illustratorin und Social-Media-Managerin anderen, „online sichtbar zu werden“. Für sie ist der Datenschutz ein großes Thema. Kunden macht sie darauf aufmerksam, wie sie ihre Internetseite gestalten, wie E-Mails aussehen sollten, wie sie mit Facebook umgehen. Sie kann Programme verändern. Für kleine Firmen wünscht sie sich Unterstützung.