Hattingen. . Zum dritten Mal organisierte Walter Schulte ein Benefizkonzert für das Hospiz St. Hildegard. Zu dem hat er eine ganz persönliche Verbindung.
Eigentlich wollte er seiner schwerkranken Frau nur eine Freude bereiten, als sich Walter Schulte vor einigen Jahren an das Klavier des Hospiz St. Hildegard setzte und zu spielen begann. Leider ist Schultes Ehefrau mittlerweile verstorben, doch der rüstige Senior macht auch über ihren Tod hinaus Musik in der Einrichtung. Jeden Freitagnachmittag bereichert Schulte das Leben der Bewohner mit bekannten Melodien am Klavier. Darüber hinaus organisiert der Leiter des Singkreises der evangelischen Johannesgemeinde unter dem Motto „Musik für Menschen“ alljährlich ein Benefizkonzert für das Bochumer Hospiz.
Das breit gefächerte Musikrepertoire – vom weltberühmten Opernchor bis zum Klassiker von Elvis Presley – bestritten neben dem volltönenden Kirchenchor unter der Leitung von Walter Schulte der Organist André Villano, das Residenz-Ensemble Essen unter der Leitung von Andreas Bolz sowie die Nachwuchskünstlerinnen Anna Sophie Haschka auf der Querflöte und Luzia-Isabelle Klose, Cello. Ingo Rodowsky führte charmant durch das Programm und begeisterte die zahlreichen Zuhörer mit seinem feinfühligen Spiel auf der Violine.
1700 Euro wurden gespendet
„Geburt und Tod machen den Mensch erst zum Mensch“, gab Pfarrer Frank Schulte zu bedenken. Doch während die Geburt als freudiger Anlass empfunden werde, stelle das Sterben für viele etwas Düsteres und Bedrohliches dar. „Der Tod gehört zum Leben. Es gibt kein Leben ohne Tod“, bekräftigte der Geistliche. Um den Menschen eine würdevolle letzte Lebensphase zu ermöglichen, seien Einrichtungen wie das Hospiz St. Hildegard unerlässlich. „Dort übernimmt man eine unfassbar wichtige Aufgabe. Wir sitzen deshalb hier für das Leben“, dankte Frank Schulte den Konzertbesuchern für ihr Interesse und ihre großzügigen Spenden. Mehr als 1700 Euro wurden eingenommen.
„Möge diese Veranstaltung zum Woodstock von Hattingen werden“, verlieh auch Dr. Thomas Schlüter, betreuender Arzt des Hospiz St. Hildegard, seiner Hoffnung Ausdruck. Der Tod sei einer der intimsten Augenblicke im Leben; zu Beginn seines Berufsweges fand dieser fast ausschließlich in der kalten, sterilen und unpersönlichen Atmosphäre eines Krankenhauses statt. Die Hospizbewegung ermögliche den Sterbenden, die verbleibende Lebenszeit in selbst gewählter Umgebung menschenwürdig zu erfahren. „Wir wollen alle gut leben. Das Sterben darf daher nicht schlechter sein als das Leben“, lautete Schlüters Appell.
Hospiz-Geschäftsführer Werner Kemners besonderer Dank galt Walter Schulte für „deine Idee, deine Initiative und deinen Einsatz für St. Hildegard.“ Auch beim dritten Benefizkonzert hatte er ein kurzweiliges wie stimmungsvolles Musikprogramm zusammengestellt. Mit großer Hingabe und meisterhaftem Können trugen alle Mitwirkenden zu der guten Sache bei.
>>> Kosten und Kontakt zum Hospiz
Einen Großteil der Kosten für einen Aufenthalt im Hospiz tragen Kranken- und Pflegekassen. Der Gesetzgeber schreibt aber vor, dass ein Trägeranteil – zurzeit fünf Prozent des Tagessatzes – von der Einrichtung selbst aufgebracht werden muss. Deshalb ist man für Spenden dankbar.
Das Hospiz befindet sich an der Königsallee 135 in Bochum. Kontakt: 0234/ 30790-23, info@hospiz-st-hildegard.de