Hattingen. . Stadtverordnete verabschieden einstimmig eine Resolution zum Pontonbauwerk. Bochumer Politik denkt über den Einsatz von Schrankenwärtern nach.
„Der Rat der Stadt Hattingen hält eine schnelle Öffnung der Pontonbrücke über die Ruhr für den motorisierten Individualverkehr für dringend erforderlich.“ So steht es in einer Resolution, die die Stadtverordnetenversammlung in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig verabschiedet hat. Alle sechs Ratsfraktionen haben sie eingebracht.
Die Verkehrsbeziehungen zwischen Bochum, Hattingen und Essen seien durch die Schließung der Brücke gravierend gestört, heißt es weiter. Die von der Stadt Bochum getroffene Maßnahme der kompletten Sperrung der Brücke für den motorisierten Verkehr belaste Tausende von Pendlern und sonstigen Verkehrsteilnehmern in einem dauerhaft nicht vertretbaren Maß. Es müsse andere Möglichkeiten geben, das gefährliche Fehlverhalten bestimmter Verkehrsteilnehmer wirkungsvoll zu unterbinden, ohne die Brücke zu schließen.
Unkonventionelle Lösungen in Betracht ziehen
Derweil wird auf der anderen Ruhrseite ebenfalls über Lösungen nachgedacht. SPD und Grüne im Bochumer Stadtrat haben die Verwaltung aufgefordert, auch unkonventionelle Lösungen in Betracht zu ziehen, um die Verbindung zwischen Dahlhausen und Niederwenigern an dieser Stelle der Ruhr wieder zu gewährleisten.
SPD-Ratsmitglied Klaus Hemmerling: „Der Verkehrsversuch ist nicht geglückt. Das Thema ist damit noch nicht am Ende. Jetzt ist es an der Zeit, um die Ecke zu denken. Deshalb schlagen wir vor, dass künftig Schrankenwärterinnen und -wärter an der Brücke dafür sorgen, dass da niemand mehr aus der Reihe tanzt. Starenkästen, wo es geht. Ampeln, die bei Rot die Sekunden herunterzählen.“
Er glaube, dass die Autofahrer genauso wie die Radfahrer eher bereit sind zu warten, wenn ihnen besser erklärt wird, warum sie warten müssen und wie lange, erklärt Hemmerling.
Brücke für Fußgänger und Radler
Sebastian Pewny von den Grünen regt zudem an, sich die Vorschläge aus der Bürgerschaft noch einmal detailliert anzusehen: „Wir fordern deshalb die Verwaltung auf, dem Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität die Anregungen und die damalige Bewertung durch das Gutachterbüro vorzulegen. Wenn die vermeintlich beste Lösung nicht funktioniert, entpuppt sich vielleicht die zweitbeste Lösung als praktikabel“, kalkuliert Pewny mit Alternativen.
SPD und Grüne rechnen nicht damit, dass in absehbarer Zeit an Ort und Stelle eine neue Brücke gebaut werden kann. Das Verkehrsaufkommen seit zu gering und die Finanzierung ungewiss. Die Pontonbrücke selbst könne noch jahrelang genutzt werden, solange keine Lkw darüber fahren würden.
Ein anderer Aspekt im Zusammenhang mit Tourismus, Naherholung und Ruhrtal-Radweg könne eine Brücke nur für Fußgänger und Radfahrer sein. Auch das solle geprüft werden.