Hattingen. . Die SPD-Fraktion will das Thema am Donnerstag im Rat diskutieren. Die Verwaltung hat eine neue Tagesstätte bereits vorgesehen.

Hattingen braucht zusätzliche Kindertagesstätten. Die SPD-Fraktion fordert, das Thema auf die Tagesordnung der Ratssitzung am Donnerstag dieser Woche zu setzen. Angesichts der fehlenden Betreuungsplätze für Kinder ab drei Jahren erklärt Carsten Bäcker: „Das ist ein echtes Problem und es wird mit den Jahren nicht weniger.“ An der Stadtverwaltung übt er scharfe Kritik, während Dezernentin Beate Schiffer überzeugt ist, dass die Stadt den Bedarf abdecken kann und ankündigt, eine weitere Einrichtung sei längst vorgesehen.

Nach neuen Berechnungen der Stadt fehlen zum Stichtag 1. August in diesem Jahr 139 Kita-Plätze für Kinder ab drei Jahren. Deshalb will die SPD der Verwaltung den Auftrag erteilen, den Bau neuer Kitas zu prüfen. „Wir brauchen mindestens zwei neue. Dort, wo es besonders nötig ist – in Blankenstein und im Rauendahl“, betont Fraktionsvize Carsten Bäcker. Die Geburtenzahlen seien nie richtig berücksichtig worden, wirft er der Stadtverwaltung vor.

Wunsch-Kita für 95 Prozent

„Niemand wusste, dass wir wachsen, kein statisches Landesamt, niemand“, erklärt Beate Schiffer. Sie verweist darauf, dass vieles in Gang gebracht wurde. Und dass „95 Prozent in ihrer Wunsch-Kita untergekommen sind. Der Rest sind leider Einzelfälle“.

In den 139 Fehlplätzen sind bereits neu entstehende Kita-Plätze eingerechnet. Die Erfahrung zeige, dass 60 bis 70 Kinder in Uni- oder Betriebs-Kitas, Waldorf-Kitas oder anderen Angeboten untergebracht würden. Den Rest könne man mit Überbelegungen gut regeln.

Eine große Entlastung wird die Kita am Rosenberg, die ab August 2019 belegt werden kann. Schon im August 2018 starten die neuen Gruppen im ehemaligen Gebäude der Bruchfeldschule. 75 Plätze stehen dann insgesamt zur Verfügung, 53 für Über-Dreijährige. An dieser Ausbauplanung ändert auch der Beschluss nichts, dort Räume für die Volkshochschule zu schaffen.

Übergangsgruppe ein Jahr verlängert

Ein Jahr verlängert wurde wegen der Verzögerung am Rosenberg die Übergangsgruppe im katholischen Gemeindehaus in Blankenstein mit 45 Plätzen. Die sollte Ende Juli auslaufen. Von der katholischen Gemeinde gebe es positive Signale für eine Weiterführung der Zusammenarbeit. „Das wäre eine gute Lösung für die Zukunft, wenn wir eine Gruppe zusätzlich in der städtischen Kita Vidumestraße schaffen“, sagt Schiffer.

15 Plätze entstehen am Südring. Diese Kinder und Erzieher sollen später an den Rosenberg ziehen. An der Tippelstraße wird eine neue Gruppe im August 2019 starten.

„In unserer Ausbauplanung ist neben Bruchfeld und Rosenberg bereits eine weitere Kita vorgesehen“, erklärt die Dezernentin. Nach dem Sommer wolle man schauen, wo eine Kita fehlt, und in die Planung einsteigen.

>>> Linke-Piraten fordern zentrales Vergabesystem

Auf Antrag der Fraktion Linke-Piraten soll im Rat am 22. März ab 17 Uhr auch über ein zentrales Vergabesystem für Kita-Plätze entschieden werden.

Das schaffe die Stadt derzeit an, erklärt Dezernentin Schiffer. Die digitale Anmeldung werde das Verfahren allerdings nicht verkürzen. Wie im bisherigen System werde auch hier eine Priorisierung verschiedener Einrichtungen möglich sein.