Hattingen. . Music Factory widmet ihr Stück Martin Luther King, Nelson Mandela und Mahatma Gandhi. Als Stargast ist Ron Williams nach Hattingen gereist.

Drei Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie lebten auf verschiedenen Kontinenten, haben sich gegenseitig nie getroffen. Doch eines haben alle drei gemeinsam: Sie kämpften für Freiheit und Unabhängigkeit. Martin Luther King, Nelson Mandela und Mahatma Gandhi werden auch heute noch als große Helden gefeiert. Ihnen widmet die Music Factory Hattingen das Theaterstück „Drei Helden – Ein Traum“. In der Aula des Schulzentrums Holthausen gaben sich fast 40 junge Akteure die Ehre, inklusive Stargast Ron Williams. Umrahmt wurde die Darbietung von emotionsgeladenen Pop- und Gospelsongs.

Texte und Musik aus eigener Feder

Mehr als ein halbes Jahr haben sich die Mädchen und Jungen auf die Aufführung vorbereitet. Zwischen fünf und 20 Jahren sind die Darsteller alt. „Die Kinder sollten viel Zeit haben, sich in die Figuren hineinzufühlen“, erklärt Gerd Siebert, Vorsitzender der Music Factory. „Sie verkörpern schließlich große Persönlichkeiten. Das ist eine echte Herausforderung.“ Die Hauptrollen werden allerdings in erster Linie von den etwas älteren Darstellern gespielt. Sie haben schon viel Übung darin, längere Passagen auswendig zu lernen.

Sänger Ron Williams (r.) reiste aus den USA an, um die Vorstellung der Music Factory zu erleben.
Sänger Ron Williams (r.) reiste aus den USA an, um die Vorstellung der Music Factory zu erleben.

Die Texte sind allesamt von Siebert selbst verfasst. Tochter Alice Petersen, die Musikpädagogik studiert, übt mit den jungen Sängerinnen und Sängern die Lieder ein und spielt auch selbst in dem Stück mit. Endlich geht es los. Das Licht wird gedimmt, im Saal ist es ganz still. Dann ertönt eine helle, klare Stimme. Sie gehört Alice Petersen, die Martin Luther King spielt. Gefolgt von einem Chor aus vielen Kindern betritt sie die Bühne. Alle halten Schilder in den Händen, wie auf einer Demonstration, und singen von Freiheit und Toleranz. Die Geschichte führt uns zurück in die Anfänge der Bürgerrechtsbewegung in den USA. Der junge Martin Luther King hat einen Traum. Er sehnt sich nach Gleichberechtigung. Bis zu seinem frühen Tod kämpft er friedlich gegen die Rassentrennung.

Überzeugend spielen die kleinen und größeren Akteure ihre Rollen, sie zitieren aus den berühmtesten Reden des Menschenrechtlers und tun dies mit vollem Elan. Immer wieder werden die Szenen mit teilweise eigens komponierten Musikstücken untermalt. Die Botschaft ist klar: „Lasst euch von der Liebe leiten“, bringt es Ron Williams in einem Lied auf den Punkt. Der Sänger und Schauspieler ist für die Aufführung extra aus seiner Heimat New Hampshire angereist.

Begeisterte Jubelrufe

Ein Schnitt: Wir sind in Südafrika, der Heimat von Nelson Mandela. Er kämpfte ebenfalls für die Gleichberechtigung, saß 27 Jahre in Haft und wurde schließlich 1994 zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt. Auch hier zitieren die jungen Schauspieler bekannte Sätze Mandelas und stellen die wichtigsten Szenen aus seinem Leben nach. Als schließlich die Jüngsten auf der Bühne den Gospelsong „This Little Light Of Mine“ singen, schmilzt das Publikum nur so dahin. Mit begeisterten Jubelrufen belohnen sie die Sänger.

Auch der Akt über Mahatma Gandhi, damals Anführer der Unabhängigkeitsbewegung in Indien, kommt bei den Zuschauern im Schulzentrum Holthausen gut an. In bunte Gewänder gehüllt, wirbeln die Darsteller wie in einem Bollywood-Film über die Bühne und vollführen beeindruckende Tänze zu orientalischer Musik. „Wir träumen von Freiheit“, singen sie im Chor und verabschieden sich daraufhin unter tosendem Applaus von der Bühne.