hattingen. . Nachmittag in St. Georg mit Maria Cristina Witte und Tatjana Pereswetow im Rahmen der Roetzel-Orgeltage. Kinder sind begeistert.
Am Ende des Orgelkonzerts sind alle hellwach. Und die Veranstaltung in der Kirche St. Georg hat auch bei den Allerkleinsten erreicht, dass sie sich für das Instrument interessieren. Brav stellen sie sich in kleinen Gruppen an, um zu sehen, wo oben die Töne entstehen. Wahrscheinlich wollen sie auch nur nachsehen, wohin sich der wirklich eindrucksvolle Seegurken-König mit seinem Krönchen verkrümelt hat.
Die Veranstaltung fand am Freitagnachmittag im Rahmen der Roetzel-Orgeltage statt. Während die Erwachsenen am heutigen Samstag noch „Toccata ... und andere Orgelschlägereien“ vor sich haben, ist der Nachwuchs schon begeistert und eingestimmt auf Orgelklänge.
Alle machen Knurrhahngymnastik
Erreicht haben das Maria Cristina Witte und Tatjana Pereswetow mit Musik und Anglerglück. Die Moderatorin stapft mit Kescher und Anglerausrüstung vor den ersten Bankreihen hin und her, während ihre Kollegin an der Orgel das Ganze musikalisch untermalt. Kinder, von denen die wenigsten das Schulalter schon erreicht haben, sitzen mit großen Augen auf dicken Kissen vor einem Vorhang, blau wie das Meer, in dem die vielen Fische schwimmen, die gleich in lustigen Spielszenen beschrieben und auf der Orgel begleitet werden.
Auch wenn die Jungen und Mädchen teilweise noch sehr klein sind, gelingt es ihnen doch, beispielsweise mitzuzählen, wenn die Seepferdchen-Mama überprüft, ob ihre acht Kinder noch da sind oder sie schon eines verloren hat. Die Begeisterung trägt den Nachwuchs an mehreren Stellen davon: Ob sie die Hände zum Fisch falten und Schwimmbewegungen machen; auf Socken auf die Kirchenbänke steigen und mit dem Finger nach oben zur Orgel deuten, wohin gerade die Seegurke entfleucht ist, die später durch den Kirchenraum fliegen und zwischendurch die Orgel verstopfen wird, so dass kein Ton mehr rauskommt; die zwischendurch eingeschlafene Tatjana – so sehr hat sie das Angeln entspannt – aufzuwecken versuchen; von Rochen, Quappen und Schlammspringern erzählt bekommen; oder Knurrhahn-Gymnastik machen und sich nach allen Regeln der Körperkunst verrenken.
Quatsch mit dem Seedrachen
Die kleinen Konzertbesucherinnen und -besucher sind begeistert von der Unterwasserwelt, die sie zu sehen und zu hören bekommen. Vom Seedrachen, der ebenso gern Quatsch macht wie sie selbst. Die Erwachsenen sind von Spiel und Musik ebenso angetan. Was sie sehen und hören, macht ihnen Spaß. Sie ergötzen sich aber auch an der Begeisterung der Kinder. Und dass die Seegurke eigentlich glibberig und stachelig ist und einige Kinder sich geschüttelt und „Bäh“ gerufen haben, ist längst vergessen.