Hattingen. . Die Bezirksvertreter der Ruhrhalbinsel setzen auf unverzüglichen Kontakt zwischen den Städten. Sie betonen die Bedeutung der Brücke.

Die Politik hatte die Pontonbrücke erneut auf der Tagesordnung: Die Bezirksvertreter von der Essener Ruhrhalbinsel fordern jetzt die betroffenen Kommunen Essen, Bochum und Hattingen auf, unverzüglich in interkommunalen Kontakten im Schulterschluss von Politik und Verwaltung nach Möglichkeiten zu suchen, um die Brücke so rasch wie möglich für Fahrzeuge (bis 3,5 Tonnen) wieder freizugeben. Den Antrag beschlossen sie einstimmig. Auf die erneute Schließung reagierten die Politiker allesamt mit völligem Unverständnis.

In der Sitzung der Essener Bezirksvertretung fasste ein Vertreter der Stadt Bochum zunächst die Argumente, die zur Schließung geführt haben, zusammen. Laut Gutachten eines Ingenieurbüros habe es etliche Verkehrsverstöße (Missachtung roter Ampeln, Geisterfahrer auf der Einbahnstraße) gegeben, die der Stadt Bochum keine andere Wahl ließen, als die Brücke sofort zu schließen. Jede andere Reaktion wäre demnach fahrlässig, eine sichere Lösung sei nicht gefunden worden.

Grund für die Schließung ein Vorwand

„Dass eine Gefährdung der Verkehrsteilnehmer zur Schließung führte, halte ich für einen Vorwand. Es gibt etliche Straßen und Kreuzungen, an denen ein Sicherheitsrisiko besteht“, beschwerte sich Hans Rohrand vom Essener Bürger Bündnis (EBB). Außerdem erklärte er, dass die Sperrung einer Brücke, die drei Städte verbindet, keine Alleinentscheidung einer Stadt sein dürfe.

Mehrere Politiker prangerten zudem an, dass nicht konsequent genug gegen Verkehrssünder vorgegangen worden sei: „Wenn es diese Verkehrsverstöße gibt, dann müssen die auch geahndet werden. Was nicht sein kann, ist, dass für das Fehlverhalten einiger alle anderen in Sippenhaft genommen werden“, so Hans Rohrand. Er forderte zudem schnelles Handeln der (Ober-)Bürgermeister von Essen, Bochum und Hattingen. Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel will, dass nun Vertreter aus Politik und Verwaltung der drei Städte zusammenkommen und eine Lösung finden. Ein entsprechendes Treffen ist jetzt für Dienstag, 3. April, geplant.