hattingen. . Hauptausschuss entscheidet über Seminarzentrum an der Lessingstraße. Verwaltung bevorzugt den Standort. Altes O&K-Gelände wäre eine Alternative.

Jugendhilfe- und Schulausschuss haben die Entscheidung über ein VHS-Seminarzentrum vertagt. Sie folgten in der gemeinsamen Sitzung nicht dem Vorschlag der Verwaltung, es am „Bildungsstandort Lessingstraße“ einzurichten. Diskutiert wurde über eine Unterbringung im früheren O&K-Verwaltungsgebäude an der Nierenhofer Straße. Eine Entscheidung soll am 8. März im Hauptausschuss getroffen werden.

Laut Verwaltung hat die VHS seit 2016 kein eigenes Seminarzentrum mehr, „sondern ist auf viele Standorte über das Stadtgebiet verteilt“. Die Einrichtung eines neuen Unterrichsstandortes in frei werdenden Räumen der Grundschule Bruchfeld würde laut Stadt eine neue Perspektive schaffen. Baukosten: 300 000 Euro.

Fraktionen erarbeiten Vorschläge

Was von der Perspektive zu halten ist? Das Zentrum entsteht „unter Berücksichtigung zukünftiger Bedarfe in den Bereichen Tageseinrichtungen für Kinder, Schule und OGS“. Steigende Geburtenzahlen und Neubauvorhaben im Zusammenspiel mit Zuwanderung wirken sich auf Kitabedarf und Schülerzahlen an der Grundschule aus. Gerechnet wird ab 2019 mit drei Zügen, die zwölf vollwertige Klassenräume brauchen – was nicht umsetzbar wäre ohne die vier Klassenräume in den Pavillons. Möglicherweise steigt auch der Bedarf an offener Ganztagsbetreuung.

Angesichts des „Verschiebebahnhofs, der mit der VHS betrieben wird“, platzt Christiane Nicolai (CDU) der Kragen. Sie regt sich schon über die Bezeichnung Seminarzentrum auf. Die Zahl der Räume, die der VHS zur Verfügung stünden, sei von 17 auf sechs gesunken. Die Infrastruktur passe nicht an der Lessingstraße, wo Kursteilnehmer nicht parken könnten.

Laut Ulrich Möller von der Gebäudewirtschaft könnten im ehemaligen O&K-Verwaltungstrakt an der Nierenhofer Straße ohne großen Aufwand Seminarräume für die VHS geschaffen werden. Es gibt zwar nur einen Raum von 60 Quadratmetern. Gebraucht werden mehrere, das sei aber machbar.

„Wir haben sonst nichts frei“, umriss Möller das Dilemma. Ein Teil des Schulzentrums ist ans Berufskolleg vermietet. An die Räume an der Nierenhofer Straße ist die Stadt dagegen noch gebunden. Sie hatte sie gemietet, um Flüchtlinge unterzubringen. Da es nur noch wenige Zuweisungen gibt, werden die Räume nicht gebraucht. Sie stehen leer, müssen aber bezahlt werden.

Im Hauptausschuss sollen die Politiker dann „zu Potte kommen“, wo sie die VHS untergebracht haben wollen. Eruieren, welche Vorschläge sie für Übergangs- und dauerhafte Lösungen sehen, ob sie die Lessingstraße bevorzugen oder die VHS woanders haben möchten. Dafür sollen Vorschläge entwickelt werden, die die einzelnen Fraktionen auch den anderen vorab zukommen lassen wollen. Damit am 8. März dann alle gleichermaßen im Bild sind und entscheiden können.