Hattingen. Vor 30 Jahren hatte der Teckel-Club Hattingen mehr als 100 Mitglieder. 2017 waren es gerade noch zehn – und er wurde aufgelöst.

Wenn Günter Behrenbeck nachzählt, hatte er zusammen mit seiner Frau Irmgard neun Teckel in 43 Jahren. Bis auf einen, der seine Zähne nicht nur zum Futtern benutzte, sondern auch zubiss, waren die Rauhhaardackel allesamt liebe Tiere. Aus gesundheitlichen Gründen hat das Ehepaar seit vier Jahren keine Hunde mehr. Traurig ist das für die beiden immer noch. Denn sie gründeten den Hattinger Ortsverband des Deutschen Teckel-Clubs. Der Teckel-Stammtisch tagte vor 30 Jahren regelmäßig, Ende 2017 wurde der Verein aufgelöst.

Wie er auf den Hund gekommen sei, hat er bisher immer verschwiegen. Aber er will sein Geheimnis jetzt doch preisgeben. Behrenbeck arbeitete hauptberuflich bei der Feuerwehr. Eines Tages fanden die Männer einen kleinen Dackel auf einer Müllhalde – ausgesetzt, verwahrlost, die Pfötchen voller Teer. Zunächst wurde der Kleine ein Feuerwehrhund. „Ich habe mich sehr gekümmert, bin mit dem Dackel immer zum Tierarzt gefahren, der das Kerlchen kostenlos behandelt hat, bis er wieder gesund war.“

„Der Kleine war lieb, verschmust und anhänglich, er war gehorsam und dankbar. Dackel haben einfach einen tollen Charakter“, schwärmt Behrenbeck immer noch. Aber der Vierbeiner konnte auf Dauer kein Feuerwehrhund bleiben. „Ein Kollege nahm ihn mit nach Hause, behielt ihn und sorgte für ihn.“ Aber da war die Liebe zum Teckel bei den Behrenbecks längst entfacht.

Ungehorsame Teckel? „Es ist alles Erziehungssache“

Dass Dackel als ungehorsam und stur gelten, ihren eigenen Kopf haben und ziemlich viel Unsinn verzapfen, kann der Teckelliebhaber nicht bestätigen. „Es ist alles eine Erziehungssache.“ Mitte der 80er Jahre gingen alle Dackelfreunde, die gerne im Vereinsleben mitmischten, nach Bochum. Denn dort gab es den nächsten Ortsverband. Als der einen neuen Vorsitzenden suchte und Günter Behrenbeck in Frage kam, wurde er von anderen Teckelbesitzern gedrängt, dann doch lieber direkt in Hattingen einen eigenen Club zu auf die Beine zu stellen.

Gesagt, getan. 1985 gründete das Ehepaar die Ortsvereinigung des Deutschen Teckelclubs, Vorsitzende wurde Irmgard Behrenbeck. Bereits drei Jahre später war der Verband auf über 100 Mitglieder angewachsen. Während der Ehemann Ausbilder für die Jagd wurde, gingen Frau und Sohn mit den abgerichteten Hunden zur Jagd.

Gebrauchsarbeit und Praxis trainierten die Teckelbesitzer auf genehmigten Gebieten im Schulenberger Wald, in Sprockhövel und Niederwenigern.

Nun ist diese tierisch schöne Glanzzeit für die Familie vorbei. Seit zwölf Jahren gibt es keinen Dackel mehr im Haushalt. Nach dem Tod seiner Schwester übernahmen Günter Behrenbeck und seine Frau deren Dackelmischling, der vor vier Jahren gestorben ist.