Hattingen. . In alle Bereichen sind die Unfallzahlen gestiegen. Es gab mehr Unfälle und mehr Verletzte. Vor allem Senioren und Kinder waren betroffen.
Beim Blick auf die Verkehrsunfallzahlen, die die Kreispolizei jetzt vorgestellt hat, zeigt sich: Hattingen ruiniert die Statistik. Hier wurde der stärkste Anstieg der Zahl von Unfällen registriert. Außer in Herdecke, wo es ebenfalls häufiger als 2016 krachte, gingen die Fallzahlen in allen anderen Städten zurück. Dennoch verkündete Landrat Olaf Schade für das Kreisgebiet (außer Witten) einen Anstieg der Unfallzahlen – wenn auch nur um weniger als ein Prozent. Damit steht der Kreis auf Platz 2 von 47 NRW-Polizeibehörden.
Die Wahrscheinlichkeit, im Ennepe-Ruhr-Kreis in einen Unfall verwickelt zu werden, ist damit deutlich geringer als im Landesdurchschnitt. 7096 Mal hatte es gekracht – davon 1729 Mal in Hattingen. „Es gibt aber keinen Unfallschwerpunkt“, betont Mario Klein, Leiter der Verkehrsdirektion. Zwar gebe es auf der Martin-Luther- und August-Bebel-Straße häufiger Unfälle. Das sei aber der höheren Verkehrsdichte geschuldet. Grundsätzlich verteilten sich die Unfälle.
Sichtbarkeit ist ein großes Problem
Angestiegen ist auch die Zahl der Verletzten. Zwar gab es in Hattingen 2017 keine tödlichen Unfälle, aber 188 Verletzte, 39 mehr als im Vorjahr. Auch hier ist Hattingen negativer Spitzenreiter. Betroffen waren auch wieder mehr Roller- und Motorradfahrer. Dabei waren die Kradfahrer in weniger als der Hälfte der Fälle Verursacher. „Es sind weniger die klassischen Geschwindigkeitsunfälle, sondern die Sichtbarkeit ist ein großes Problem“, erklärt Klein. Gleiches gilt übrigens für verunglückte Fußgänger. Betroffen seien hier im Grundsatz alle Fußgänger. Verstärkt sind aber Kinder und Senioren gefährdet.
Die Zahlen der Verletzten in diesen beiden Altersgruppen stiegen in Hattingen im vergangen Jahr besonders deutlich an. Verunglückten 2016 noch vier Kinder, waren es jetzt 14. Bei den Senioren ist die Zahl von 22 auf 39 hochgeschnellt.
Eine Vermutung der Polizei ist, dass es einen Zusammenhang mit der Zunahme von E-Bike-Fahrern gibt und künftig mehr Unfälle mit Fahrrädern und dann gegebenenfalls auch Senioren auftreten könnten. „Es fahren zunehmend Leute Fahrrad, die aufgrund der hügeligen Landschaft früher nicht gefahren sind“, erklärt Mario Klein.
Polizei setzt auf Prävention
Um auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen, setzt die Kreispolizei weiter auch auf Prävention. In Hattingen will sie aber nicht mehr Kurse anbieten als bisher, sondern weiterhin verteilt im gesamten Kreisgebiet.
Zum Schluss übermittelt Landrat Schade noch eine gute Nachricht: Die Aufklärungsquote bei Unfallfluchten konnte verbessert werden. Knapp 80 Prozent der Fälle, bei denen eine Person verletzt wurde, werden aufgeklärt. Zudem ging die Zahl der Unfallfluchten im Kreis zurück – nur in Hattingen, da leider nicht.