Hattingen. . Am 22. Februar ist Thinking Day – der Tag der Pfadfinder. In Hattingen gibt es derzeit fünf Stämme und eine Siedlung. Wir stellen sie vor.

Thinking Day ist ein Gedenktag am 22. Februar benannt – der Tag der Pfadfinder. Dieser Tag geht auf den Geburtstag von Robert Baden-Powell zurück, den Begründer der Pfadfinder-Bewegung. Er rief die Pfadfinder-Bewegung im Jahr 1907 ins Leben. Sie setzt sich für verantwortliches Handeln, Umweltschutz und Toleranz ein. Trotz des oft christlichen Hintergrunds sind alle jungen Leute, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, willkommen.

Wir nutzen den Tag der Pfadfinder, um die Hattinger Gemeinschaften vorzustellen. Für alle sind die gemeinsamen Zeltlager ganz besondere Erlebnisse, wie im Bild bei der Bredenscheider Pfadfindern. Sie sind einer von fünf Stämmen in Hattingen. Dazu kommt eine Pfadfinder-Siedlung in der Stadt.

>> Heilig Geist kämpft gegen Klischees

Stammesvorstehende Judith Faßbender und Lisa Schäfer leben und lieben das Pfadfinder-Dasein. Die beiden vom Pfadfinderstamm Heilig Geist aus Winz-Baak sind schon mitten in den Vorbereitungen für das diesjährige Pfingstlager.

„Mord im Orientexpress“ ist das Motto. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Schließlich soll das Pfingstlager ein Höhepunkt des Jahres für die 40 Kinder und Jugendlichen werden. Mit den Zelten geht es eine Woche auf Burg Waldeck. „Ganz ohne Handy und Strom“, sagen die beiden. So entfliehe der Stamm mehrmals im Jahr der „vergifteten Zivilisation“ und konzentriere sich auf grundlegendere Sachen – wie Freiheit, Lagerfeuer und Spaß. Geplant sind Spiele und kleine Abenteuer, sowie natürlich auch Nachtwanderungen.

Kinder und Jugendliche für Pfadfinder begeistern

Probleme Kinder und Jugendliche für dieses Pfadfinder-Dasein zu begeistern, sind für den Stamm Heilig Geist inzwischen Geschichte. Derzeit gibt es etwa 70 Mitglieder in Winz-Baak. „Das Pfadfinder-Leben zieht eben alle in seinen Bann“, sagt die Stammesvorstehende schmunzelnd. Außerdem stellen sich die Mitglieder auch an Schulen vor. Bei Schulfesten werden gemeinsam mit den Kindern Marshmellows und Stockbrot geröstet und Musik gemacht. Dieses Erlebnis sei für die Kinder großartig und der Pfadfinder-Nachwuchs damit gesichert.

Bei Sommer- und Pfingstlager sind die Pfadfinder aus Winz-Baak unterwegs und entfliehen dem Alltag für ein paar Tage.
Bei Sommer- und Pfingstlager sind die Pfadfinder aus Winz-Baak unterwegs und entfliehen dem Alltag für ein paar Tage.

Denn Voraussetzungen, um mitmachen zu können, gibt es nicht. Das sei ja eben das Schöne an der Pfadfinderei. „Es ist ganz egal woher man kommt, wer man ist oder wer man sein will.“ Jeder werde aufgenommen und akzeptiert. Das sei schon 1907 das Ziel von Pfadfinder-Gründer Robert Baden-Powell gewesen.

Mutprobe vor dem Pfadfinder-Versprechen

Beim Winz-Baaker Pfadfinderstamm gibt es vier Gruppen, die Wölflinge, die Jungpfadfinder, die Pfadfinder und die Rover. Ab einem Alter von 18 Jahren kann man Leiter werden. Die Gruppen treffen sich einmal wöchentlich. Wenn die Kinder älter werden, geben sie auf einer der Fahrten ein Versprechen ab und absolvieren eine kleine, harmlose „Mutprobe“.

Der Stufenübergang ist für die Kinder ein aufregendes Erlebnis. Auf einer Novemberfahrt des Stammes mit allen Altersgruppen stand am Ende des Wochenendes der Stufensprung auf dem Programm. Ein Wölfling (kurz „Wö“) sollte als „Mutprobe“ Kopfhörer aufsetzen und das Lied mitsingen, das gespielt wurde. Das Publikum sollte das Lied erraten. „Der Wö war so aufgeregt, dass er keinen Ton herausbekommen hat“, erinnern sich Faßbender und Schäfer. Aber nach einigem Zuspruch von den andern Pfadfindern habe er es geschafft und alle hätten das Lied laut mitgesungen. „Wir haben ihn unterstützt, um ihm die Angst zu nehmen.“ Am Ende habe er sogar gelächelt. „Das war ein ganz besonders magischer Pfadfindermoment“, erzählen die beiden.

Vertrauen und Familiengefühl im Stamm

Die Gemeinschaft innerhalb des Stammes sei gerade in solchen Momenten unglaublich wichtig. Bei ihrem Stamm gebe es absolutes Vertrauen und sogar ein Familiengefühl zwischen den Leitern und Kindern. „Das macht jeden Tag im Stamm für uns zu etwas Besonderem.“ Werte wie Gemeinschaft, Freundschaft und Inklusion machten das Pfadfinder-Dasein eben aus.

Das Zeltlager-Leben ist etwas ganz besonders.  
Das Zeltlager-Leben ist etwas ganz besonders.  

Wichtig für die Stammesvorstehende: Sie will weg von Klischees. „Wir helfen keinen Omas über die Straße, wenn keine Omas da sind, wir verkaufen keine Kekse und sammeln dafür auch keine Abzeichen.“ Viel wichtiger seien die Werte, die diese Taten den Kindern vermitteln sollen. Hilfsbereitschaft, Verantwortung anderen und der Natur gegenüber und die Entfernung vom Materialismus. Nicht zuletzt ist dafür die Zeit in den Zeltlagern da. Zu zelten und die Bratwurst an einem selbst geschnitzten Stock über dem selbst gemachten Feuer zu rösten, sensibilisiere die Kinder für die Natur. Dort sammle man viele neue Erfahrungen. Denn wie Gründer Baden-Powell schon sagte: „Ohne Abenteuer wäre das Leben tödlich langweilig.“

Kontakt

  • Winz-Baak, Heilig Geist: Judith Faßbender und Tim Michael Westib, Vorstand, E-Mail: Scoutleader-hg@gmx.de
St. Joseph auf dem Weg zum Stamm 

St. Joseph heißt die einzige Pfadfinder-Siedlung Hattingens – und sie befindet sich in Welper. Die Siedlung ist im Moment noch im Gründungsprozess und ist deswegen erst auf dem Weg zum Stamm. Stämme sind die fünf anderen Pfadfinder-Gruppen in Hattingen bereits. Das Ziel, das Vorstandsmitglied Michael Scharf sich gesetzt hat, ist auf jeden Fall ambitioniert: „Wir möchten Kindern vor allem aus Welper eine sinnvolle und naturorientierte Freizeitbeschäftigung bieten.“ Und dafür seien die Leiter mit viel Spaß und Engagement bei der Sache.

Pfadfinder sein, das bedeute vor allem Gemeinschaft. „Gemeinsam ist man stärker, gemeinsam schafft man mehr und gemeinsam macht alles mehr Spaß“, plädiert Scharf.

Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg unterstützt

Unterstützt wird die Siedlung in ihrer Gründungszeit von der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg und dem Bredenscheider Stamm. Wenn sich Gruppen etabliert haben und die Siedlung „überlebensfähig“ ist, wird sie zum Stamm ernannt. Derzeit gehören 16 Kinder und Jugendliche zur Siedlung. Die „Wölflinge“ und die „Jungpfadfinder“ treffen sich wöchentlich. Eine Pfadfindergruppe gibt es im Moment noch nicht, die Ältesten, die „Rover“, treffen sich nur unregelmäßig oder zusammen mit der Leiterrunde.

St. Joseph ist erst auf dem Weg zum Pfadfinder-Stamm. Daniel Bancher (r.) unterstützt die Leiterrunde, Nathalie Sayn und Michael Scharf sind im Vorstand.
St. Joseph ist erst auf dem Weg zum Pfadfinder-Stamm. Daniel Bancher (r.) unterstützt die Leiterrunde, Nathalie Sayn und Michael Scharf sind im Vorstand.

Auch bei den Leitern sieht es noch dünn aus: Insgesamt gibt es erst sechs Gruppenleiter, zwei von ihnen sind noch im Rover-Alter. „Wir brauchen hier dringend Unterstützung von Menschen ab 21, die Lust haben, bei unserem Projekt mitzumachen.“

Auch in den Gruppen freue man sich über neue Mitglieder. Das Programm dort sei abwechslungsreich, von Spielen in der Natur bis hin zu gemeinsamen Aktionen und Projekten. Eine Voraussetzung zum Mitmachen gibt es nicht, vor einer Anmeldung kann man auch erst einmal reinschnuppern.

Erstes Zeltlager für Welper ist in Planung

Im vergangenen Jahr haben bereits die ersten Kinder ihr persönliches „Pfadfinderversprechen“ abgegeben. Dabei wurden ihnen auch ihre Halstücher verliehen. Ein weiterer Höhepunkt für Michael Scharf war die Halloween-Feier. „Dafür mussten wir den Jugendkeller stundenlang zum Grusellabyrinth umbauen“, erinnert er sich. Um ihren Auftrag zu erledigen, mussten die Kinder dann durch alle Räume gehen. „Dabei hat es für den einen oder anderen sicher einige Schreckmomente gegeben.“

Der Höhepunkt 2018 soll die Ausrichtung des ersten kleinen Zeltlagers werden. Scharf: „Darauf freuen wir uns jetzt schon.“

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Kooperation bei den Isenburger Pfadfindern 

Klein, aber sympathisch: So beschreibt Sophie Werwer, Stammesvorstehende, ihren 50-köpfigen Stamm Isenburg aus Niederbonsfeld. „Wir sind halt etwas überschaubarer“, sagt Werwer. Alle Gruppen seien vertreten, nur nicht immer ausreichend. So mussten die Gruppenstunden der Jungpfadfinder und Pfadfinder zusammengelegt werden. Nachwuchssorgen habe der Stamm aber nicht mehr, im Gegenteil: „Wir bekommen viele Anfragen.“ Daher gebe es im Moment viele Jüngere, in Zukunft sei die Verteilung wieder ausgeglichen.

Lernen könnten die im Stamm Isenburg jedenfalls eine Menge. „Bei uns kann auf jeden Fall jeder ein Lagerfeuer bauen und entzünden.“ Am wichtigsten sei, dass jeder seine Erfahrungen miteinbringen und weitergeben könne. Auch auf andere Acht zu geben und nicht nur an sich zu denken, anderen zu helfen und für sie da zu sein, das möchten die Pfadfinder vermitteln.

Stammesfreundschaft mit den Bredenscheidern

Durch diesen Grundsatz ist auch die Stammesfreundschaft mit den Bredenscheidern entstanden. Vor drei Jahren haben sie die Pfadfinder aus Niederbonsfeld mit in ihr Sommerlager nach Schweden genommen. „Bei uns gab es nur sechs Teilnehmer, damit hätten wir kein eigenes Lager zustande gebracht“, erinnert sich Werwer. Die Isenburger hatten damals schon viel geplant für das Lager. Also mixten die Stämme ihre Programme einfach. „Wir waren wirklich froh, dass wir mitfahren durften.“ Auch in diesem Jahr fahren die Stämme wieder gemeinsam ins Sommerlager, dieses Mal in die Schweiz.

2016 feierte der Stamm Isenburg sein 30-jähriges Bestehen.
2016 feierte der Stamm Isenburg sein 30-jähriges Bestehen.

Der Stamm ist eng mit seiner Gemeinde verbunden. Als nächstes helfen die Pfadfinder, das Gemeindehaus innen und außen zu säubern. Besonders freut Werwer sich aber auf das jährliche Spanferkelgrillen im Juni. „Wir laden die ganze Gemeinde ein und verbringen einen schönen Tag zusammen.“ Die Gemeinde unterstützt die Pfadfinder, indem sie ihnen die Möglichkeit gibt, sich einzubringen oder etwas zu verkaufen. Werwer lachend: „Wir sind hier in der Gegend ziemlich bekannt.“

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Traditionsbewusstsein und Individualität bei St. Mariä Empfängnis 

Nächster Halt: Pfingstlager. Das gilt für Janina Keßler und die anderen Leiter des Pfadfinderstammes St. Mariä Empfängnis aus Bredenscheid. In drei Monaten geht es los, der Stamm steckt schon mitten in der Planung. Das Motto lautet „Der Wanderschuh des Manitu“.

Für Keßler gibt es nichts Schöneres, als ins Lager zu fahren – auch wenn das „sehr klischeehaft“ klinge. Es sei einfach etwas ganz anderes. Das Handy werde unwichtig und man konzentriere sich auf das Wesentliche. Mitfahren können alle 60 Mitglieder, die zum Stamm gehören.

Mitgliederzahlen schwankten stark

In den 21 Jahren, in denen Keßler selbst bei den Pfadfindern aktiv ist, hat sie schon einige Höhen und Tiefen bei den Mitgliederzahlen erlebt. Gerade sei die Verteilung auch innerhalb der Gruppen gut, nur bei den Jüngsten, den Wölflingen, könnten es etwas mehr sein. Dafür freut sich der Stamm über viele Leiter. „Die meisten sind schon seit sie acht Jahre beim Stamm dabei“, sagt Keßler. Mitmachen kann jeder ab acht Jahren. Religion oder Schulform seien egal. „Jeder kann so sein, wie er will.“

Der Stamm Mariä Empängnis mit seiner Stammesnummer: 06 steht für dir Diözese Essen, 05 für den Bezirk Ennepe-Ruhr und 07 für den Stamm Bredenscheid.
Der Stamm Mariä Empängnis mit seiner Stammesnummer: 06 steht für dir Diözese Essen, 05 für den Bezirk Ennepe-Ruhr und 07 für den Stamm Bredenscheid.

Diese Individualität zeige sich besonders in den Pfadfinder-Versprechen der Kinder. Ein vorgeschriebenes gibt es nicht, jeder Pfadfinder schreibt seines selbst und trägt es vor. Jede Gruppe überlegt gemeinsam, was wichtig ist, um ein Pfadfinder zu sein. Außerdem bekommt jeder Rückmeldungen, was er gut macht und wo er sich noch verbessern kann. Die Momente, wenn die Versprechen vorgetragen werden, sind für Keßler ganz besonders. „Jeder will sich in der Gruppe mit seiner Stärke einbringen und möchte versuchen, etwas an sich zu verbessern.“ Es sei toll zu hören, wie selbstreflektiert die Kinder ihre Versprechen schreiben.

35-jähriges Bestehen wird im Juni 2018 gefeiert

Das Versprechen gehört zur Pfadfindertradition. Und gerade auf traditionelle Strukturen legt der Stamm viel Wert. So unterstützten ihn viele Ehemalige weiterhin. Aber die Tradition zeigt sich vor allem in den kleinen Dingen. Im Pfingstlager gibt es zum Beispiel jedes Jahr die gleiche Speisekarte. Nur einmal hätten sie das Essen geändert. „Da haben sich die Kinder gleich beschwert“, sagt Keßler lachend.

Im Juni feiert der Stamm sein 35-jähriges Bestehen. Tagsüber soll es ein Programm für die Mitglieder und Familien geben und einen Gottesdienst. „Abends eine Party für alle.“

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Bredenscheid, St. Mariä Empfängnis: Marcel Mikoleit, Stammesvorstand, E-Mail: marcel.mikoleit@web.de
Gastfreundschaft für St. Peter und Paul 

Natur, Abenteuer und Lagerfeuer-Romantik: Das ist es, was das Pfadfinder-Dasein in den Augen von Katharina Schröder ausmacht. Sie gehört zum Stammesvorstand der Pfadfinder St. Peter und Paul aus Hattingen Mitte. Das Pfadfinder-Leben habe aber noch viel mehr zu bieten als Abenteuer. „Im Stamm findet man neue Freunde, man kann Neues wagen und übernimmt Verantwortung“, sagt Schröder. Nicht zuletzt erlebe sie als Pfadfinder pure Gastfreundschaft, die man so nicht oft finde.

So zum Beispiel auch im Sommerlager der Pfadfinder des Ennepe-Ruhr-Kreises in England: In einer sehr ungemütlichen Nacht mit vielen Unwettern, habe eine britische Frau die kleine Gruppe aus acht Pfadfinder ins warme und trockene Haus eingeladen und sie sogar noch mit einem warmen Essen versorgt. „So eine tolle Geste habe ich bis jetzt nur dieses eine Mal erlebt.“

Gemeinschaftszelt abgebrannt

Das nächste Lager der Pfadfinder befindet sich schon mitten in der Planung. Traditionell fährt der Stamm über Pfingsten weg. Damit dieses Jahr alles rund läuft, wird aktuell der Materialfundus aufgestockt. „Im vergangenen Sommer ist uns leider ein Gemeinschaftszelt abgebrannt“, erzählt Schröder. Eigentlich sind die Zelte alle für Lagerfeuer geeignet und werden dafür auch mehrmals im Jahr in den Lagern verwendet. Beim gemütlichen Abend im Pfarrgarten gab es allerdings einen unerwarteten Funkenflug vom Lagerfeuer aus, der das Dach entzündete. Für das Pfingstlager muss also noch ein neues Zelt her.

Die Pfadfinder von St. Peter und Paul freuen sich auf ihr Pfingst-Lager. Nach einem Feuer brauchen sie dafür noch ein neues Zelt.
Die Pfadfinder von St. Peter und Paul freuen sich auf ihr Pfingst-Lager. Nach einem Feuer brauchen sie dafür noch ein neues Zelt.

Das Wichtigste für die Pfadfinder sei aber die Gemeinschaft, sagt Schröder. 46 Mitglieder gehören beim Pfadfinderstamm St. Peter und Paul aktuell dazu. Eine stabile Gruppengröße gibt es aber nur bei den Wölflingen, den jüngsten Pfadfindern. Bei den Gruppen der Jungpfadfinder und Pfadfinder sehe es teilweise allerdings eher dünn aus.

Mitglied werden kann jeder ab sieben Jahren, andere Voraussetzungen gibt es nicht, wirbt Katharina Schröder. Das Besondere an ihrem Stamm ist für Schröder vor allem die gute Zusammenarbeit mit den anderen Stämmen im Bezirk. „Das ist uns sehr wichtig und deswegen sind wir dort wirklich aktiv.“ Ein Plus sei außerdem die Lage des Stammes im Stadtzentrum Hattingens und die damit verbundene gute Erreichbarkeit.

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Mitte, St. Peter und Paul: Katharina Schröder, Stammesvorstand, Telefon: 0163/ 358 18 77
Die Wennischen für eine buntere Welt 

Nach dem Zeltlager ist vor dem Zeltlager lautet die Devise beim Pfadfinderstamm „Die Wennischen“ aus Niederwenigern. Gerade erst waren die Pfadfinder in ihrem Winterlager im Sauerland. Jetzt sind sie schon komplett mit der Planung ihres Pfingstlagers beschäftigt. „Wegen der Pfingstferien können wir dieses Jahr sogar eine ganze Woche wegfahren“, freut sich Robin Reuter, der die „jüngeren Jungpfadfinder“ leitet.

Die Wennischen Pfadfinder sind gerade zurück aus dem Winterlager und bereiten schon das Pfingstlager vor.
Die Wennischen Pfadfinder sind gerade zurück aus dem Winterlager und bereiten schon das Pfingstlager vor.

Zum Pfingstlager fahren die meisten Mitglieder mit. „Dort lernen die Kinder das gemeinschaftsdienliche Handeln, das einen Pfadfinder ausmacht.“ Das Lager müsse aufgebaut und sauber gehalten werden, es müsse für alle gekocht werden. Außerdem gebe es ein Programm und abends ein großes Lagerfeuer und Musik. Bei den Aufgaben helfe jeder Pfadfinder mit, eben so, wie er am besten dazu beitragen könne. „Es geht nicht um einen Wettbewerb, sondern darum, die eigenen Stärken einzusetzen“, sagt Reuter. Teamarbeit sei für ihn ein essenzieller Bestandteil des Pfadfinder-Daseins.

Bei den Pfadfindern Toleranz und Weltoffenheit lernen

Besonders spannend findet Reuter so genannte „Hike-Phasen“. Dann teilen sich die Lagerteilnehmer in Kleingruppen auf und bestreiten jeweils eine eigene Tour. Ob Wandern, Trampen, Zugfahren, Kanu- oder Fahrradtour ist dabei egal. „Alles was man braucht hat man nur in einem Rucksack bei sich.“

Am Lagerfeuer ist es für die Pfadfinder am Schönsten.
Am Lagerfeuer ist es für die Pfadfinder am Schönsten.

Beim Hike mache ein Pfadfinder in wenigen Tagen viele Erfahrungen. Besonders reizvoll sei die Herausforderung, sich in fremder Umgebung und womöglich noch anderer Landesprache zurechtzufinden. Auch das Zelten an besonderen Orten sei ein tolles Erlebnis – und das muss nicht unbedingt eine irische Steilklippe oder ein Bergsee in den Alpen sein. „Wir durften unser Lager auch schon in einem Vorgarten mit astreinem englischen Rasen aufschlagen“, erzählt Reuter. Für ihn bedeute Pfadfinder zu sein, immer wieder Toleranz und Weltoffenheit zu lernen und erleben – und das gehe am besten beim Hike.

Keine Nachwuchssorgen in Niederwenigern

Nachwuchssorgen haben die Wennischen mit 115 Mitgliedern nicht. Die jüngste Altersstufe hat zuletzt viele neue Mitglieder dazugewonnen. Und auch in den älteren Gruppen gebe es neue Mitglieder. Trotzdem freut sich der Stamm über jeden, der mitmachen will. Jeder darf in die wöchentlichen Gruppenstunden reinschnuppern. Als Gruppenleiter will Reuter den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. „Ich glaube daran, dass die Pfadfinder-Bewegung es schafft, die Welt ein wenig bunter und lebenswerter zu gestalten.“

Kontakt

Niederwenigern, Die Wennischen, E-Mail: diewennischen@posteo.de