Hattingen. . Hannelore Sparing (79) und Hans Schmideler (86) sind ein junges Paar. Beide verwitwet, haben sie sich vor vier Jahren wiedergesehen.

„Die läuft dir nicht mehr weg“, sagen Bekannte mitunter zu ihm, wenn sie Hans Schmideler (85) Händchen haltend mit Hannelore Sparing (79) spazieren gehen sehen. Der Hattinger und seine neue Partnerin lächeln einander immer wieder an, als sie der Besucherin in ihrer Wohnung an der Grünstraße von sich und ihrer Beziehung erzählen. „Wir gehen jetzt den letzten Weg unseres Lebens gemeinsam.“

Ein Paar sind Hannelore Sparing und Hans Schmideler dabei seit inzwischen vier Jahren. Damals haben sich die Südstädterin und der Wennische – ein gelernter Tischler, der in ihrer Wohnung früher mal die Türen verschönert und die Wohnzimmerdecke vertäfelt hat – im städtischen Treff Kick wiedergetroffen. Und sofort wiedererkannt.

Dem Leben mehr Leben geben

Dass sie sich gut miteinander verstehen, hätten sie damals schnell erkannt, betonen die zwei Witwer, die ihren jeweiligen Ehepartner über Jahre hinweg gepflegt haben. Und beide stellten auch rasch fest, dass sie viele gemeinsame Interessen haben: spazieren gehen, essen gehen, Karten spielen, reisen. „Es ist einfach schön, wenn man etwas gemeinsam unternimmt und dem Leben mehr Leben gibt“, sagt Hannelore Sparing. Hans Schmideler nickt.

Ein gewisses Kribbeln füreinander

Froh sind beide zudem darüber, dass sich ihre Kinder und Familien für sie mitfreuen, es nie Vorbehalte gegen ihre Beziehung gegeben hat. Ob sie auch von Liebe füreinander reden? „Die Liebe hatten wir“, sagt sie. „Mit unseren früheren Partnern.“ Und er sagt: „An diese denken wir beide ja auch noch oft. Was die Gefühle von Hannelore und mir betrifft, sagen wir dazu nicht Liebe, wir reden vielmehr von Zuneigung.“

Ein gewisses Kribbeln, fügt er mit verschmitztem Lächeln hinzu, verspürten sie füreinander allerdings schon.

Beiden ist es wichtig, sich Freiräume zu bewahren

Ebenso wichtig, wie sie einander geworden sind, ist es Hannelore Sparing und Hans Schmideler aber auch, sich ihre Freiräume zu bewahren. „Wenn man so alt ist wie wir“, sagt er, „braucht jeder schon auch seine Freizeit.“ – „Du meinst“, entgegnet sie, „wir brauchen beide unsere Freiheiten, nicht wahr?“

Von Hans- und Hannelore-Tagen

Dass dienstags und mittwochs Hannelore-Tage sind, die beide in ihrer Wohnung verbringen, samstags und sonntags Hans-Tage, wo sie in Niederwenigern ist, verraten sie. Dass aber auch ihre übrigen Tage gut ausgefüllt sind. So etwa leitet Hans Schmideler in Essen-Überruhr seit Jahren eine Gesprächsgruppe für pflegende Angehörige von Demenzkranken. Und Hannelore Sparing ist u. a. Schatzmeisterin im evangelischen Gesellenverein Hattingen.

„Keiner von uns möchte seine langjährigen Aktivitäten für den anderen aufgeben“, bekräftigen Hannelore und Hans. „Uns aufgeben wollen wir indes auch nicht mehr.“

„Wir harmonieren ganz gut miteinander“, sagen Maren Dennig (18) und Viktor Köchel (18)

Sie wollen einander zum heutigen Valentinstag wieder etwas schenken – aber mehr verraten Maren Dennig (18) und Viktor Köchel (18) nicht, jedenfalls nicht im Gespräch mit der Zeitung. Die beiden wollen sich ja schließlich gegenseitig überraschen am „Tag der Liebenden“, ihrem gerade einmal zweiten als Paar.

„Immer noch wie am Anfang“ seien ihre Gefühle füreinander, sagt Viktor Köchel. Und: „Es wird mit Maren nie langweilig.“ Dass sie und Viktor, der ihr erstmals in der Fahrschule auffiel, „ganz gut zusammen harmonieren“, sagt derweil Maren Dennig. Dass sie beide sich gegenseitig vertrauen und über alles austauschen können. „Es ist schön, mit Viktor Zeit zu verbringen. Für mich gehört seine Präsenz schon fest zum Alltag. Er gibt mir Rückhalt.“

Für einen Tag zusammen in Paris

Sport treiben die beiden in ihrer Freizeit gern gemeinsam, sie kochen gern zusammen, treffen sich auch gern mit Freunden oder sehen sich zu zweit am PC Serien an. Sogar mehrere Urlaube haben Maren und Viktor schon miteinander verbracht, waren unter anderem für einen Tag in Paris. Frankreichs Hauptstadt kannte er zwar schon, weil seine Tante dort wohnt. „Aber es war sehr schön, Paris mit Maren zu erleben.“

Gemeinsam erleben die beiden Schüler des Gymnasiums Holthausen in Kürze übrigens auch die heiße Phase des Abiturs, im Sommer dann wollen sie mit Freunden entspannen „auf Malle“. Und danach?

In absehbarer Zeit wollen sie zusammenziehen

„Wir wollen auf jeden Fall nicht dasselbe studieren“, sagt Viktor. Er plane vielmehr, ein Studium zu machen bei der Polizei, sie strebt ein Studium mit Ausbildung bei einer Bank an – aber in Studiennähe ihres Freundes. Denn in absehbarer Zeit, erklären beide, „wollen wir zusammenziehen“.

Und dabei sehen sie einander ganz verliebt an.