Die Bauwirtschaft im Ennepe-Ruhr-Kreis steuert auf einen immer größeren Fachkräfte-Engpass zu. 56 Stellen in der Branche waren hier im Vorjahr durchschnittlich länger als drei Monate unbesetzt – 25 Prozent mehr als noch 2016, teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit.

Die Bauwirtschaft im Ennepe-Ruhr-Kreis steuert auf einen immer größeren Fachkräfte-Engpass zu. 56 Stellen in der Branche waren hier im Vorjahr durchschnittlich länger als drei Monate unbesetzt – 25 Prozent mehr als noch 2016, teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit.

Insgesamt waren im EN-Ruhr-Kreis im Jahresmittel 116 offene Bauarbeiter-Jobs gemeldet. „Während die Baukonjunktur so gut dasteht wie zuletzt Ende der 1990er-Jahre, finden heimische Unternehmen oft keine Fachleute mehr“, sagt Gabriele Henter, Bezirksvorsitzende der IG BAU Bochum-Dortmund. Das sei ein „Alarmsignal“.

Vom Zimmerer bis zum Estrichleger fehlten in der Region Spezialisten in nahezu allen Bausparten. Henter sieht hierfür einen doppelten Grund: „Einerseits haben viele Firmen trotz anziehender Auftragslage ihre Personaldecke in den letzten Jahren nicht ausreichend aufgestockt. Andererseits hat der Bau mit einem großen Nachwuchsproblem zu kämpfen.“ Ende 2017 zählten die Sozialkassen der Bauwirtschaft im Ennepe-Ruhr-Kreis nur 28 neue Ausbildungsverträge.

Henter schlägt vor, in Schulen verstärkt für eine Handwerksausbildung zu werben. Und auch die Betriebe seien gefordert: „Sie sollten auf Qualität und gute Arbeitsbedingungen setzen. Subunternehmen und Billigheimer aus dem Ausland senken die Standards.“ Das beste Rezept gegen den Fachkräftemangel seien ein ordentliches Auskommen und gute Arbeitsbedingungen.