hattingen. . Dieter Kleffner schreibt Thriller über „Autorenstolz“. Im März liest seine Verlegerin in der Modeboutique Modela aus dem neuesten Werk des Hattingers
„Nicht nur die blinde Melly Moon sucht verzweifelt einen Ausweg aus dem Klosterlabyrinth.“ Im soeben erschienenen Thriller „Autorenstolz“ von Dieter Kleffner fällt der Strom aus, Personen verschwinden auf der Klosterinsel Newelstein. Von der Außenwelt abgeschnitten, beginnt der Kampf ums nackte Überleben.
Das fünfte Werk des blinden Autors aus Niederwenigern ist im Edition Paashaas Verlag erschienen. Auch die vorherigen Bücher des 60-Jährigen werden jetzt dort in zweiter Auflage herausgegeben. Außerdem wird Verlegerin Manuela Klumpjan bei einer Autorenlesung am Mittwoch, 14. März, um 19 Uhr in der Modeboutique Modela aus der Neuerscheinung vorlesen. Gedichte, die Dieter Kleffner ebenfalls verfasst hat, trägt er selbst vor. Ganze Passagen aus dem Buch zu lesen, ist trotz technischer Hilfsmöglichkeiten aber zu schwierig. „Und klingt zu holprig.“ Außerdem müsse heutzutage alles perfekt sein, sagt er. Da möchte er, dass auch sein Vortrag möglichst gut rüberkommt. Außerdem ist ja bekannt, dass auch nicht jeder sehende Autor sein bester Vorleser ist und spannende Bücher schreiben etwas anderes ist als sie spannend vorzutragen.
Dieter Kleffner wird wahrscheinlich von den technischen Hilfsmöglichkeiten erzählen. Oder von Begebenheiten anderer blinder Autoren, mit denen er sich austauscht. So ist einer beispielsweise mit der Bahn zu einer Lesung gereist, wo er abgeholt werden sollte. Dummerweise war am Zielort eine Baustelle, niemand da, der Autor irrte umher. Bis ihn jemand unterhakte und zum Zug brachte, in den er einsteigen musste. Was der Autor abzuwehren versuchte, weil er nicht wollte, dass der Begleiter seinen eigenen Anschluss verpasste. Tat er nicht – denn es handelte sich um den Zugführer.
So glimpflich kommen die Autoren unterschiedlicher Genres nicht davon im Thriller des früheren Physiotherapeuten. Auch wenn ein Kompass für Blinde im Spiel ist. Dabei handelt es sich nicht um ein Produkt künstlerischer Fantasie. Es gebe beispielsweise Gürtel, die den Träger durch Vibration „ausrichten“, so Dieter Kleffner.
Essen in verdunkelten Lokalen
Er selbst setzt technische Hilfsmittel zum Schreiben ein. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewegt sich der Vater zweier erwachsener Kinder aber nicht fort. In der Regel fährt er mit seiner Frau, so dass ihm Abenteuer wie das seines Autorenkollegen mit der Bahn erspart bleiben. Gern geht er essen in verdunkelten Lokalen. Dieter Kleffner kann sich gut vorstellen, dass sich das Thema für ein Buch eignet. Angebote, als Kellner zu arbeiten, hat er schon bekommen.