Hattingen. . Autofahrer können Parktickets am Automaten und digital per Handy ziehen. Die WAZ hat getestet, was es kostet und was zu beachten ist.

Seit Dezember können Autofahrer in Hattingen ihre Parkgebühren auch via Mobiltelefon zahlen. Dafür kooperiert die Stadt mit „smartparking“, einer Initiative für digitale Parkraum-Bewirtschaftung. Es gibt es die Wahl zwischen mehreren Handyparken-Anbietern, unter anderem Easy-Park, Park-Now und Trafficpass. Die Parkschein-Automaten bleiben parallel in Betrieb – an deren Seite befindet sich ein Aufkleber mit einer Kurzanleitungen für das Handyparken. Wie das funktioniert haben wir ausprobiert – mit Easy-Park.

Was kostet mich das Parken mit der App?

Ganz wichtig: Informieren Sie sich über die Gebühren, die die App-Anbieter nehmen. Denn die stehen erstens nicht auf der Kurzanleitung und sind zweitens unterschiedlich. Bei Easy-Park muss man in einigen Städten für ein Einzelticket nichts zusätzlich berappen, in anderen 10 oder 12 Cent, in Hattingen sind es 15 Prozent der Parkgebühr, die mindestens 49 Cent betragen muss. Es gibt auch eine Monatspauschale für Vielparker. Bei Park-Now entscheidet man sich zwischen Goldpaket für Vielparker und dem Silberpaket mit der Möglichkeit, jeden Parkvorgang einzeln abzurechnen. In allen mitmachenden Städten ist die Gebühr im letzten Fall gleich: 25 Cent pro Vorgang.

Erkennt die App Besonderheiten des Parkplatzes?

Ich parke auf dem Parkplatz Sparkasse/Bunker, wo die Parkzeit begrenzt ist. Das passt die App an, wenn ich eine längere Parkzeit wähle. Die angefangene halbe Stunde kostet hier 70 Cent, die Stunde also 1,40 Euro. Zu den 1,40 Euro zahlt der Parkende noch 21 Cent an Easy-Park, bei einer halben Stunde wären das aufgerundet 11 Cent. Wer für die Easy-Park-Mindestsumme parkt (0,49 Cent) gibt sieben Cent an den Anbieter.

Wo bekomme ich die App?

Das ist relativ einfach. Im App-Store Easy-Park eingeben – und schon lässt sich die App in kurzer Zeit herunterladen. Wahlweise kann man eine Service-Nummer anrufen, die auf der Kurzanleitung abgedruckt ist.

Wie melde ich mich fürs Parken an?

Die App schickt mir nach der Installation eine SMS, heißt mich willkommen und sendet ein achtstelliges Passwort. Auch die Zahlungsart muss zuvor eingegeben werden – entscheiden müssen sich Parker zwischen PayPal und EC-Zahlung. Ich wähle letztere – und erhalte eine E-Mail bezüglich des Sepa-Lastschriftmandats, die endet mit: „Viel Spaß beim Parken“. Parken als Event. Ich gebe mein Autokennzeichen ein. Das ist ein Muss.

Wie erkennt die App meinen Parkplatz?

Da ist der Zugriff auf den Standort hilfreich. Irritierend: Ich bekomme auf der Kartenansicht erst mal einen Standort im Meer vor Nigeria angezeigt – mit dem Hinweis: „Bitte heranzoomen, um Parkzonen zu sehen“. Aber zum Glück kann ich ganz oben einen „Zonencode“ eingeben. Der steht auch auf der Kurzanleitung am Parkautomaten. Für den Parkplatz Sparkasse/Bunker ist das die 455002. Flugs hat mich die App gefunden.

Wie stelle ich die Uhrzeit ein?

Ein Kreis auf dem Display beginnt zu rotieren. Das ist das Wählrad. Das zu begreifen, kostet mich einen Moment, ich versuche nämlich erst, die angezeigte Uhrzeit anzuklicken, um dort die Parkzeit anzugeben. Richtig aber ist: Mit dem Finger das Wählrad drehen, dann ändert sich die gewählte Uhrzeit. Ist die richtige Uhrzeit erreicht, muss nur der Start-Button angetippt werden. Es erscheint eine Anzeige, wie lange ich noch parken kann – und was mich das kostet.

Wie beende ich die Parkzeit?

Einfach auf Stopp tippen – und schon endet die Parkzeit. So entfällt zumindest Überzahlung. Ich kann die gebuchte Zeit übrigens auch per Handy von sonst wo verlängern (wenn die Maximalzeit auf dem Parkplatz das zulässt) – so riskieren Parkende auch dann kein Knöllchen, wenn der Termin doch mal länger dauert als zuvor gedacht.

Kann ich eine Rechnung ausstellen lassen?

Ja, die kommt dann als PDF-Dokument – kostet aber 15 Cent. Ich kann sogar noch Notizen hinzufügen, beispielsweise wegen welchen Termins ich geparkt habe.

Wie kontrollieren die Mitarbeiter des Ordnungsamtes?

Ob ein Auto ein digitales Ticket hat, erkennen die Mitarbeiter des Ordnungsamts, indem sie das Kennzeichen mit einem zentralen Online-System abgleichen.