Hattingen. St. Peter und Paul nutzt den Neujahrsempfang zum kritischen Dialog. Pläne für die Zukunft sollen realitätsnah und respektvoll umgesetzt werden.
Zusammenhalt, Engagement und Erneuerung: Dies waren die Kernthemen, die sich am Samstag beim erstmalig gemeinsam durchgeführten Neujahrsempfang der Pfarrei St. Peter und Paul wie ein roter Faden durch den Abend zogen. „Egal was kommt, es wird gut sowieso“: Die Zeilen aus Mark Fosters Lied „Sowieso“, gespielt in der Messe vor dem Empfang, wurden sinnbildlich zum Leitspruch dessen, was sich die Pfarrgemeinde im Umbruch auf die Fahnen geschrieben hat. „Am Anfang ist alles gut. Am Ende ist wieder alles gut“, erklärten die Akteure. „Und dazwischen?“
Mit stärkeren Wunden gerechnet
Die Frage zog sich aus der Messe heraus durch den anschließenden Neujahrsempfang im Pastor-Schoppmeier-Haus. „Ich gestehe, ich bin mit großer Skepsis in den Gottesdienst gegangen und habe mich zuvor gefragt: Wie wird das sein?“, gestand Pfarrer Winfried Langendonk. „Nun bin ich froh, dass so viele gekommen sind.“
Das „Alles ist gut“, so Markus Oles, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes, könne er mit Blick auf 2017 so nicht unterstreichen. „Und das werden viele andere auch so sehen.“ Oles gestand allerdings auch, dass er mit deutlich stärkeren Wunden gerechnet habe. So zeigte er sich zufrieden über den geschaffenen Kompromiss. Auch Marlies Meier, neue Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, will trotz der vielen Unstimmigkeiten das Jahr 2017 nicht als ausnahmslos schlecht bewerten. Vor allem sei in Erinnerung geblieben, wie viele Ehrenamtliche sich mit ihren Fähigkeiten ins pastorale Angebot eingebracht hätten.
Wunsch nach Perspektivwechsel
Die Pläne für die Zukunft sollten nun realitätsnah, respektvoll und wertschätzend umgesetzt werden. Ein Perspektivwechsel sei erforderlich. „Die Kirche vor Ort kann in Zukunft mit ihrer Lebendigkeit nur weiter bestehen, wenn sich viele einbringen und mitgestalten“, so Meier. Ermutigend sei, dass sich nun im Pfarrgemeinderat drei Frauen befänden und sich gerade auch durch den Einsatz junger Gemeindemitglieder das Durchschnittsalter auf knapp über 40 Jahren reduziert habe. „Hier hat sich ganz viel getan“, betonte sie.
Alle sollen sich zu Wort melden
Und was bringt nun 2018? „Wir werden ein Jahr erleben, in dem wir das umsetzen, was wir beschlossen haben“, ist sich Markus Oles sicher. „Ganz wichtig ist: Wir wollen an allen Standorten weiterhin präsent sein“, betonte Pfarrer Winfried Langendonk und bat die Gemeindemitglieder darum, „mit uns gemeinsam gute und neue Wege zu finden.“ „Es ist immer ganz wichtig, nicht den Kopf in den Sand zu stecken“, findet auch Pastoralreferent Udo H. Kriwett.
„Ich wünsche mir, dass sich die Menschen, die wir mitgenommen haben, auch weiter zu Wort melden“, fügt Markus Oles hinzu. „Am Ende wird alles gut.“