Hattingen. Bei den freien Dozenten steht Scheinselbstständigkeit im Raum. Sie arbeiten für verschiedene Museen – oft ist aber der LWL einziger Auftraggeber.

16 museumspädagogische Angebote gibt es zurzeit im LWL-Industriemuseum Henrichshütte – und es ist offen, ob das auch künftig so bleibt. Denn bei den freien Dozenten steht im Raum, dass sie scheinselbstständig seien und deshalb nicht weiter die Führungen leiten können. Bis zur Jahresmitte muss Museumsleiter Robert Laube mit seinem Team eine Lösung finden.

Mit diesem und ähnlich gelagerten Problemen haben viele Unternehmen zu tun, vor allem im kulturell-künstlerischen Bereich, in dem viel auf Freiberufler gesetzt wird. Beim Industriemuseum ist das akute Problem, dass die Dozenten zwar für mehrere verschiedene Museen arbeiten, dies aber oft andere Industriemuseen wie zum Beispiel die Zeche Nachtigall in Witten oder Zollern in Dortmund sind. Sie alle arbeiten autark, über allem steht letztendlich der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Auftraggeber – also nur einer.

20 freie Mitarbeiter auf der Hütte

„Wir sind das einzige Museum, bei dem man anrufen kann, eine Führung bucht – und sofort geführt wird“, sagt Robert Laube. Beispielsweise gibt es die tägliche offene Führung übers Museumsgelände, es gibt Genderführungen, Ökologieführungen oder auch die Lokfahrten. „Das ist keine Selbstverständlichkeit, mein Dank geht an die Mitarbeiter, die das möglich machen.“ Rund 20 Freie arbeiten für die Henrichshütte, hinzu kommen 5,3 feste Stellen, die sich auf mehrere Personen aufteilen.

„Unsere Vielfalt steht aber auf dem Spiel“, sagt Laube. „Und bei den Menschen, die uns seit Jahren treu verbunden sind, spürt man die Verunsicherung, denn sie wissen ja nicht, wie es weitergehen wird.“

Eigentlich sollte bereits zum Jahresende 2017 das Thema vom Tisch sein, doch dann wurde eine Frist­verlängerung um ein halbes Jahr ausgehandelt. „Natürlich verschiebt sich das Thema jetzt nur und es wird auch eine Lösung geben – auch wenn es mir noch völlig schleierhaft ist, wie die am Ende aussehen wird“, so der Museums­leiter.