hattingen. . Leiter Tomás Stanke berichtet, wie und worauf sich Brandschützer vorbereiten und was zu beachten ist. Es gibt Kleinstbrände und verirrte Raketen.

An Silvester Dienst zu haben, das findet Tomás Stanke auch nach all den Dienstjahren noch „spannend“. Indes wird der Silvesterdienst nicht besonders besetzt. „Die drei Wachabteilungen haben einen gleichlaufenden Rhythmus. Jede Abteilung weiß, wann sie in den nächsten sieben, acht Jahren dran ist. Es kann sein, dass eine Abteilung fünf Mal hintereinander Silvesterdienst hat.“

Allerdings müssen nicht dieselben Personen im Einsatz sein. Auf den Dienst bereiten sich die Brandschützer nicht gesondert vor. „Erfahrungsgemäß gehen um 0 Uhr die Alarme los, wenn der erste Böller abgeschossen ist“, weiß Stanke. Wie die Nacht sich gestaltet, das ist nie vorhersehbar. „Mal ging es um fünf Minuten vor dem Jahreswechsel los, meistens aber erst um kurz nach null Uhr.

Verletzung an Augen und Händen

Ich hatte schon Dienste, da bin ich um 0.05 Uhr ausgerückt und war bis fünf Uhr morgens draußen.“ Viele Kleinstbrände müssen Feuerwehrmänner in der Silvesternacht löschen. „Unter Dachflächen verirren sich schon mal Raketen oder fliegen in Gartenhütten, in denen Dinge gelagert werden. Es braucht oft Zeit, bis der Brand sichtbar wird.“ Auch Brände auf Balkons, auf denen teils noch Weihnachtsdeko stünde, kämen häufiger vor.

Wegen Hand- und Augenverletzungen rückt der Rettungswagen oft aus. Gehen sehr viele Brandmeldungen ein, entscheiden die Experten nach Priorität. Tipps zum Selberlöschen gibt die Feuerwehr auch bei hohem Einsatzaufkommen nicht: „Unterschiedliche Menschen schätzen eine Situation oft unterschiedlich ein, vergessen vielleicht zu sagen, dass neben dem brennenden Papierkorb ein Auto steht, dessen Kofferraum qualmt. Wir gucken uns das lieber selbst an.“

Bei Kälte friert das Löschwasser

Vor Silvester sammelt Stanke mit seinem Team Hinweise auf Feuerwerkskörper-Verkaufsstellen. „Wir müssen wissen, wenn irgendwo ein Container ist, in dem 350 Kilogramm Feuerwerk lagern. Das kann eine hochbrisante Situation werden, wenn dort ein Feuer ausbricht.“ Eine einstellige Zahl solcher Meldungen verzeichnet Hattingen alljährlich.

Auftreten kann dieses Problem: „Ist es zu kalt, gefriert das Löschwasser in den Schläuchen.“ Fahren die Löschfahrzeuge raus, sind sie vorgewärmt, aber das Wasser gefriert manchmal in Minutenschnelle. Die Lösung: „Wir müssen die Pumpen durchgehend laufen lassen.“