Hattingen. Parlament regt Seifenkistenrennen an. Junge Generation will sich einmischen und verändern, Vorurteile abbauen und das Zusammenleben verbessern.
Ein Statement für die Demokratie wollen die Teilnehmer des Jugendforums setzen. Unter dem Motto „Get up, stand up“ möchten die Jugendlichen ein besseres Miteinander in Hattingen bewirken.
Im Rahmen des Bundesförderprogramms „Demokratie leben“ erarbeitet das Forum Projekte, die Begegnung, Beteiligung und Bildung in Hattingen stärken. Hattingen ist eine von 261 Kommunen, die für das Programm ausgewählt wurden, eine „Partnerschaft für Demokratie“ zu entwickeln. „Wir müssen mehr zusammen machen, statt aneinander vorbeizulaufen“, sagt Elanur Bakir (17), Sprecherin des Jugendparlaments Hattingen. Das Forum dient dazu, dass die Jugend mit eigenen kreativen Ideen in der Stadt etwas bewegen kann. Es seien zwar schon viele Veranstaltungen in Hattingen vorhanden, aber Jugendliche müssten sich noch mehr beteiligen, meint Bakir.
Bemerkungen hinter dem Rücken
Das Projekt scheint bei den Jugendlichen auf großes Interesse zu stoßen. Der zum Konferenzsaal umfunktionierte Raum im Haus der Jugend ist nicht nur mit den Abgeordneten des Jugendparlaments gefüllt. Gemeinsam diskutieren die Jugendlichen darüber, in was für einer Gesellschaft sie leben wollen. „Wir sind die nächste Generation. Wenn uns etwas nicht gefällt, müssen wir uns einmischen und es verändern“, sagt Luisa Ritzel (18), eine Abgeordnete des Parlaments.
Besonders für Gleichstellung und gegen Rassismus wollen die Jugendlichen sich einsetzen. Für die Vorsitzende des Jugendparlaments Martha Sonström (14) sind das wichtige Themen. An ihrer Schule wurden die Flüchtlingsklassen integriert. Ständig fielen hinter deren Rücken Bemerkungen von Mitschülern. Auch von Leuten, von denen sie es nicht erwartet hätte. „Und ich sitze daneben und frage mich, was das soll.“ Das Projekt sei genau richtig dafür, Vorurteile aus dem Weg zu schaffen und das Zusammenleben zu verbessern.
10 000 Euro stehen zur Verfügung
Die Teilnehmer schlagen auch erste Projektideen vor. Besonders der Gedanke eines gemeinsamen Seifenkistenrennens begeistert die Jugendlichen. Früher sei das Tradition gewesen, es gebe alte Fotos von Seifenkisten auf der Heggerstraße, sagt Sonström. „Als wir die gesehen haben, wollten wir das direkt auch machen.“ Bevor es an die Umsetzung des Seifenkistenrennens geht, wollen die Jugendlichen das Forum aber erst einmal bekannter machen und noch weitere Mitstreiter finden.
Dazu wollen sie ein Werbevideo drehen. 10 000 Euro stehen dem Hattinger Jugendforum im Jahr 2018 für die Projekte zur Verfügung. Und die Teilnehmer sind sich einig: „Wir wollen alles ausgeben.“