Hattingen. Barbara Bludau muss als Ganztagskraft im Schichtdienst oft passen beim Ehrenamt. Zwölf Beerdigungen in diesem Jahr.
Karin Klemt ist nicht nur als Ehrenamtliche seit eineinhalb Jahren für die katholische Kirche in Hattingen unterwegs. Sie ist im Moment auch ausgebucht durch viele Aktivitäten im Rahmen des Hospizvereins, für den sie sich ebenfalls engagiert. Zusammen mit Barbara Bludau startete sie im Juni 2016. Pfarrer Winfried Langendonk stellte das Ehrenamtlichen-Duo damals vor, das die hauptamtlichen Seelsorger bei Beerdigungen unterstützen soll.
Aus dem Duo ist inzwischen ein Trio geworden, denn seit einiger Zeit gehört auch Reinhold Schulte-Eickholt dazu. Eine weitere Person befindet sich noch in der Vorbereitung auf diesen Dienst, so dass der katholischen Kirche bald die doppelte Anzahl von Laien Für Beerdigungen zur Verfügung stehen wird verglichen mit der Zahl von vor eineinhalb Jahren.
Mehr Flexibilität und Absprachen
Barbara Bludau hat in diesem Jahr vor zwölf Beerdigungen Trauergespräche mit Angehörigen geführt und war bei den Beerdigungen dabei. „Ganz wenige Beerdigungen“, wie die Hattingerin findet. Denn: „Es gab viel mehr Anfragen.“ Oft funktioniere es aber nicht bei ihr, aus den Anfragen Einsätze werden zu lassen.
Denn die gelernte Krankenschwester arbeitet „Vollzeit im Schichtdienst. Daher muss ich viele Anfragen absagen“, bedauert sie. Einfacher wäre es, den Anfragen nachzukommen, wenn Beerdigungen auch samstags stattfinden würden und unter der Woche nicht nur morgens um 11 Uhr.
Denn wenn ihr Dienst, mit dem sie ihre Brötchen verdient, „um zwölf Uhr anfängt, muss ich passen als Ehrenamtliche“. Deshalb wünscht sich Barbara Bludau für die Aufgabe innerhalb der Kirche, die sie „sehr gern“ übernimmt, künftig etwas mehr Flexibilität und Absprachen, damit mehr Menschen, die noch nicht aus dem Beruf ausgeschieden sind, den Dienst übernehmen könnten. Meist erledigten die Verwandten mit dem Bestatter alle Formalitäten, ein Termin für die Beerdigung werde gemacht und dem Pfarrbüro mitgeteilt.
Hilfreich sei auch, sich schon zu Lebzeiten Gedanken über die Beerdigung zu machen, weil alle Beteiligten sie dann besonders schön gestalten könnten. „Die Mutter stirbt nur einmal“, gibt die Laienbestatterin zu bedenken. Andere Menschen auch. Habe man etwas versäumt, „gibt es keine Chance, das später nachzuholen“.