hattingen. . Widerstand gegen Idee der Landesregierung, Kommunen entscheiden zu lassen. Erst 2004 eingerichtet als Nachfolger des Ausländerbeirats.
- Integrationsrat hält sich für wichtig für gutes Zusammenleben in der Stadt
- Mitglieder befassten sich bei Tagesseminar im Oktober mit Thema
- Verwaltung der Stadt Hattingen will Politiker entscheiden lassen
Auf Widerstand beim Integrationsrat stößt die Idee der Landesregierung, dass Kommunen künftig nicht mehr verpflichtet sein sollen, Integrationsräte (IR) einzurichten. Kommunen sollen entscheiden dürfen, ob ein solches Gremium sinnvoll ist.
„Das kann ich nicht verstehen“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Alla Weber. Sie ist überzeugt, dass die Stadt einen Integrationsrat braucht, damit Menschen gut zusammenleben können. Die Integration sei für Kommunen eine „schwere Arbeit. Wir als IR können mit unserer Erfahrung gut beraten.“ Darum hofft sie, dass der Integrationsrat in Hattingen bestehen bleibt. „Wir arbeiten gut mit den Politikern zusammen.“ Bei einem Tagesseminar im Oktober haben sich Mitglieder des IR mit dem Thema befasst, außerdem Ziele bis 2020 formuliert.
Der Landesintegrationsrat NRW hat sich gegen pauschale Kritik gewehrt, Integrationsräte seien ineffektiv, weil sie nur berieten. Er fordert dagegen, diese Gremien mit echtem Beschlussrecht auszustatten.
Die Beigeordnete Beate Schiffer sagt: „Die Ausschussbildung ist eine politische Entscheidung. Wir müssen bei der nächsten Kommunalwahl abwarten, wie die Hattinger Politiker entscheiden.“
Um auf sich und seine Leistungen aufmerksam zu machen, will der Integrationsrat sich vermehrt mit den Fraktionsmitgliedern austauschen und öffentlich auf sich aufmerksam machen. Er möchte erreichen, dass seitens der Politiker mehr Fragen in den Integrationsrat eingebracht werden. Der IR, der Menschen mit Migrationshintergrund, Flüchtlinge und Hattinger zusammenbringen will, hat 2016 eine Bürgersprechstunde jeden zweiten Donnerstag im Monat im Rathaus ins Leben gerufen. „Sie wird „sehr gut angenommen“, so Alla Weber – von Flüchtlingen wie Einheimischen. Die Sprechstunde soll auch den IR ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken. Letztlich soll die Neuwahl 2020 sichergestellt werden. In der Integrationsratssitzung am 28. November wird das Thema erneut auf den Tisch kommen.
1994 beschloss der Rat einstimmig, einen Ausländerbeirat einzurichten. Zwei Mal wurde er gewählt, bevor 2004 der Integrationsrat eingerichtet wurde. „Wir müssen überlegen, wie wir alles hinkriegen, wenn Geschäftsführer Bernd Baumhold in den Ruhestand geht“, sagt Weber.