Hattingen. . „Das Thema Aids scheint für viele Menschen weit entfernt zu sein“, findet Lisa Klaus. Gemeinsam mit Mitschülern will sie informieren.
- Zum Welt-Aids-Tag am ersten Dezember haben sich Schüler von drei Berufskollegs im Kreis Aktionen überlegt
- In Hattingen wird es ein Quiz zum Thema Aids, einen Kondom-Führerschein und eine Spendensammlung geben
- Aids-Berater des Kreises bilden seit drei Jahren zusammen mit Pro-Familia Multiplikatoren aus
„Ich bin total begeistert von den kreativen Ideen der Schülerinnen“, lobt Serkan Baritoglu. Er ist Sozialarbeiter am Berufskolleg Hattingen und betreut die Jugendlichen bei den Vorbereitungen zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember. An der Raabestraße sind verschiedene Aktionen geplant, um Mitschüler über die Immunschwächekrankheit aufzuklären. Neben Hattingen beteiligen sich Berufskollegs aus Witten und Ennepetal am Projekt.
Lisa Klaus, Leonie Selbeck und Lisa Stein brühten über Papieren. Die drei Schülerinnen arbeiten an einem Quiz zum Thema Aids. „Man kann sich in verschiedenen Kategorien Fragen aussuchen. Für richtige Antworten gibt es dann Punkte“, erklärt Lisa Klaus das Prinzip. Der Gewinner staubt am Ende eine Überraschungstüte ab.
Schüler als Multiplikatoren
Neben Blöcken und Schreibmaterial landen auch Kondome im Paket. Denn die Aktionen zum Welt-Aids-Tag sollen nicht nur Informationen vermitteln, sondern einen nachhaltigen Effekt haben. „Wie wir festgestellt haben, geht das mit solchen Multiplikatoren sehr gut. Die Jugendlichen lernen viel, wenn ihnen Mitschüler ein Thema näherbringen“, weiß Claudia Schonheim, Diplom-Sozialarbeiterin des Ennepe-Ruhr-Kreises. Seit drei Jahren bilden die Aidsberater des Kreises gemeinsam mit Pro-Familia bereits Schüler zu solchen Vermittlern aus. In Fünfer-Gruppen pauken die Jugendlichen im Vorfeld der Aktion Grundwissen.
„Das Thema Aids ist oft gar nicht mehr so präsent, weil es für uns weit entfernt scheint. Deshalb ist es wichtig, darauf aufmerksam zu machen“, findet Lisa Klaus. Die Schülerin möchte später im sozialen Bereich arbeiten und sieht in dem Projekt eine Chance, sich weiterzuentwickeln. „Es ist außerdem toll, sich mal intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen und Berührungsängste zu verlieren“, findet Mitstreiterin Lisa Stein.
Kuchenverkauf in den Pausen
Damit es ihren Mitschülern am 1. Dezember genauso geht, haben die drei noch einen Kondomführerschein vorbereitet. Neben einem theoretischen Teil steht dabei auch Praxis auf dem Programm. Geprüft werden Fingerfertigkeiten im Umgang mit Kondomen – und dabei dürfte Gekicher garantiert sein.
In der anderen Ecke des kleinen Arbeitsraumes haben es sich Diana Duell und Linda Goldau gemütlich gemacht. Die beiden erarbeiten am Computer eine Spendenliste – bevor sie anfangen, die Werbetrommel zu rühren. „Wir wollen Freunde und Familie auffordern, Kuchen und Kekse zu spenden, die wir dann in der Pause verkaufen“, erklärt Duell. Der Erlös gehe an die Aids-Stiftung die erkrankte Kinder betreut und unterstützt.