Hattingen. . Sieht aus wie ein Folterinstrument, hat aber mal Leben gerettet. Diese Reanimationsmaschine steht im Henrichspark

„Das Gerät sieht eher wie etwas aus dem Folterkeller der Isenburg aus“, scherzt Hartmut Schlüter. Aber der Leiter des Feuerwehrmuseums hat recht. Das Exponat besteht aus einer Holzplatte an der ein aufklappbarer Metallbügel angebracht ist. An beiden Seiten des Bügels sitzen dicke Lederschnallen. Das vermeintliche Folterinstrument sollte einst Leben retten. Der Inhabad-Wiederbeleber ist eines der kuriosesten Exponate in den Hallen an der Henrichs-Allee.

Das lebensrettende Gestell stammt aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Die Technik dahinter ist einfach. Der „Scheintote“, wie Schlüter beschreibt, wird auf das Holzbrett gelegt. Seine Arme werden am Metallbügel befestigt und gehen jedes Mal, wenn der Bügel bewegt wird, in einer Halbkreisbewegung bis hinter den Kopf. Ganz so wie bei einer Laola-Welle. Dazu können an der Rückseite Pressluftflaschen angebracht werden. Ein Schlauch ist mit dem Mund des Patienten verbunden und leitet die Luft hinein. So wird der Verletzte beatmet. „Ein solches Gerät war wahrscheinlich auf jedem Feuerwehrwagen“, spekuliert Schlüter.

Auch vorher wurde diese Armbewegung zur Wiederbelebung genutzt. Allerdings saß der Helfer dabei hinter dem Kopf des Scheintoten und bewegte dessen erschlaffte Arme mit Muskelkraft. „Die Erfindung sollte es den Helfern leichter machen. Wenn man der Beschreibung glaubt, konnte damit stundenlang beatmet werden.“