Hattingen. Neue Strukturen greifen später als angekündigt. Arbeitskolonnen arbeiten jetzt feste Tagespläne ab. Personalstärke wird auch 2018 nicht abgebaut.
- Neue Strukturen greifen später als angekündigt
- Arbeitskolonnen sollen künftig feste Tagespläne abarbeiten
- Personalstärke wird auch 2018 nicht abgebaut
Der Fachbereich 70 der Stadtverwaltung soll mit weniger Personal mehr schaffen. Das hat die Stadt im Oktober 2015 angekündigt. Und macht sich jetzt auf den Weg. „Lieber mit Augenmaß in die richtige Richtung, als vorschnell in die falsche“, erklärt Personaldezernent Frank Mielke das Vorgehen.
Nicht ganz freiwillig hat die Stadtspitze vor zwei Jahren die Umstrukturierung im Fachbereich 70 (Stadtbetriebe und Tiefbau) in den Blick genommen. Die Gemeindeprüfungsanstalt hatte die Arbeit bei Abfallentsorgung und Sperrmüll, Gehwegreinigung und Winterdienst, Friedhöfen und Grünflächen, Sport- und Spielplätzen, Tiefbau und Stadtentwässerung über Monate hinweg überprüft und Jahrespläne ausgewertet. Ergebnis: Die Einsatzplanung sei wenig effizient, der Krankenstand extrem hoch – von 78 Mitarbeitern fielen durchweg zehn aus.
Krankenstand leicht verbessert
Frank Mielke wollte und will beide Konflikte nicht gleichzeitig lösen, sondern nacheinander. „Die natürliche Fluktuation hat durch das Ausscheiden älterer und das Nachrücken jüngerer Mitarbeiter zu einer leichten Verbesserung des Krankenstandes geführt. Darauf wollen wir aufbauen und verändern jetzt die Arbeitsabläufe“, sagt der Personaldezernent.
Bisher seien die Kolonnen morgens losmarschiert und hätten abends ihre Tageszettel über die geleistete Arbeit abgegeben. Künftig sollen sie morgens mit genauen Anweisungen auf den Weg geschickt werden. Voraussetzung sind verbindliche Standards, wann und wie oft welche Grünfläche gepflegt wird. „Dann kann man wirklich besser planen und mit weniger Personal mehr erreichen“, sagt Mielke. Aber auch dabei will er erst einmal Ergebnisse abwarten. An einen Personalabbau im Fachbereich 70 denkt er auch im kommenden Jahr noch nicht.
Zusätzliches Personal eingestellt
Auf dem Papier steht derweil noch das Ziel, bis zum Jahr 2021 in diesem Bereich elf der 78 Planstellen einzusparen. Die Vorgabe ist Teil der Langzeitstrategie, nach der die Stadtverwaltung von 2011 bis 2021 um 100 Mitarbeiter schrumpfen soll, damit die Kommunalaufsicht weiterhin die Haushaltssanierungspläne genehmigt. Ein Ziel, das Hattingen nach aktuellem Stand nicht mehr erreichen kann. 79 der 100 Stellen hat die Stadt unter Berücksichtigung des Stellenplans für das Jahr 2018 gestrichen. Ohne betriebsbedingte Kündigungen, die es bei der Stadtverwaltung nicht geben wird, seien bis 2021 nunmehr maximal 95 abgebaute Stellen zu erreichen, hat Frank Mielke ausgerechnet.
Das hängt auch damit zusammen, dass die Stadt immer wieder zusätzliches Personal einstellen muss, weil gesetzliche Änderungen das vorgeben. 2018 wird das beim Rettungsdienst der Fall sein, ebenso in den Bereichen Kindertagesstätten und Unterhaltsvorschüsse.