Hattingen. . Stefan Melneczuk hat sein neues Buch „Thunder Rising“ veröffentlicht. In dem Smartphone-Thriller geht ein Experiment schrecklich schief.

  • Stefan Melneczuk präsentiert mit „Thunder Rising“ seinen vierten Roman
  • Dabei wagt er den Schritt, weg vom Übernatürlichen, hin zur Verschwörung
  • Er arbeitet auf, wie Smartphones das Leben und die Kommunikation verändert haben

Der Meister der Gänsehaut ist zurück. Mit seinem neuen Buch „Thunder Rising“ bewegt sich Hattingens Grusel-Autor Stefan Melneczuk auf neuem Terrain. „Dieses Buch ist nichts für Zartbesaitete. Es gab in meinen Büchern noch nie so viele Tote“, warnt der Autor.

Grusel ist Stefan Melneczuks Leidenschaft. Wie könnte es auch anders sein bei einem, der am 31. Oktober, an Halloween, geboren wurde. Jetzt beschenkt er sich nach fast vier Jahren mit seinem neuen Buch selbst. Dabei ist „Thunder Rising“ für ihn durchaus ein Wagnis. „Das Buch ist sehr hart geworden. Es wird gelitten und gestorben, aber das Übernatürliche ist fast komplett raus“, sagt er.

Gesellschaftskritik ohne Zeigefinger

Er will für Überraschungen gut sein. Mit dem neuen Buch könne er Leser erreichen, die die anderen Bücher nicht kaufen würden, hofft er. Denn statt Mystery gibt es Action, Verschwörungen und eine Portion Gesellschaftskritik. „Aber nicht bierernst und nicht mit erhobenem Zeigefinger“, betont der 47-Jährige. Da sei neben aller Ernsthaftigkeit auch Platz für schräge Situationen.

In „Thunder Rising“ geht ein Militär-Experiment gehörig schief. Smartphones werden als Waffe genutzt. Der „Einschlag“ nimmt ihren Nutzern die Fähigkeiten, die sie zu Menschen machen. Was bleibt, sind stumpfsinnige Massen. „Sie sind todgeweiht, wenn ihnen niemand hilft.“ Das nutzen mordende und plündernde Gruppen aus und verbreiten Chaos, Wahnsinn und Tod.

Entspannung im Funkloch

„Es ist ein sehr nachdenkliches Buch“, überlegt Melneczuk. Dass Smartphones die Art der Kommunikation verändern, beobachte er täglich. „Man muss sich nur anschauen, wie die Leute kommunizieren – nur noch über das Display, im Kurzsprech, überhaupt nicht darauf fokussiert, was um sie herum passiert.“ Und wenn die Technik zusammenbricht? „Dann befinden wir uns auf dem Weg zurück ins Mittelalter“, ist der Autor überzeugt.

Könnten wir also auf das smarte Handy verzichten, wenn wir wüssten, dass es ein Risiko gibt? Melneczuk selbst mag keine Smartphones, besitzt aber dennoch eines und weiß, wie schnell der kurze Blick in Internet reizt. Deshalb glaubt er für sich persönlich, zu verzichten wäre schwierig, „aber möglich“. Immerhin lebe er glücklicherweise im Funkloch. Das könne durchaus entspannend sein.

Lesungen und Sachbuch in Planung

Das genießt der Hattinger auch an seinem heutigen Geburtstag: „Ich zünde mein Halloween-Teelicht an – in so einer Kürbisleuchte aus Keramik, die ich einmal im Jahr raushole“, erzählt Stefan Melneczuk lachend. Dann nimmt er sich vom Grusel erst einmal eine Auszeit. „Mein nächstes Buch wird etwas ganz anderes, ein Sachbuch“, verrät er. Dabei soll es um Partnersuche im Netz gehen – skurrile Situationen und schräge Begegnungen nicht ausgeschlossen.

Jetzt geht es aber zunächst an die Planung einiger Lesungen zu „Thunder Rising“. Noch stehen keine Termine fest. Aber auf eines freut sich Stefan Melneczuk insgeheim schon jetzt: „Ich warte drauf, dass bei einer Lesung mal irgendwann ein Handy klingelt. Das wird dann auf jeden Fall eingebaut.“