Hattingen. . Thomas Weiß erhielt die Auszeichnung des Lions Clubs Hattingen. Er sieht sie als Wertschätzung für das ganze Archiv. Sein Preisgeld spendet er.

  • Thomas Weiß möchte das Archiv als Ort der Begegnung präsentieren und Menschen verbinden
  • Dafür wurde er jetzt vom Lions Club Hattingen mit dem „Hattinger Löwen“ ausgezeichnet
  • Die 2500 Euro Preisgeld spendet der Stadtarchivar für Jugendliche und den Hospizdienst

Und der „Hattinger Löwe“ geht an: Thomas Weiß. Der Lions Club Hattingen hat zum zweiten Mal seine Auszeichnung an einen Menschen vergeben, der sich besonders in der Stadt engagiert. Dieses Mal fiel die Wahl auf den Stadtarchivar, der sein Preisgeld direkt zu verteilen wusste.

Mit 2500 Euro ist der Löwe dotiert. Als Auszeichnung gibt es dazu wie im vergangenen Jahr eine von Stephan Marienfeld gestaltete Skulptur. „Die liegt aktuell noch sicher in einer Decke verpackt auf dem Esstisch“, sagt Thomas Weiß. Gemeinsam mit seiner Frau sei er noch auf der Suche nach einem sicheren Stellplatz für das zerbrechliche Kunstwerk aus Porzellan – „irgendwas mit einem Kissen“, erklärt der Stadtarchivar lachend.

Anerkennung für Arbeit des Stadtarchivs

Sehr hat er sich über die Auszeichnung gefreut und sieht sie – ganz im Sinne des Lions Clubs – als Auszeichnung nicht nur für sich persönlich, sondern für die Arbeit des Stadtarchivs. „Das blüht oft im Verborgenen und spielt doch in viele Bereiche hinein“, findet Bürgermeister Glaser, der mit Marienfeld, stellvertretender Lions-Präsident, und Reinhard Ising den Löwen überreichte. „Das Archiv ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, freut sich Weiß. Es ist ihm wichtig, Netzwerke zu bilden, Akteure zusammenzubringen.

Stephan Marienfeld entwarf die Skultur des „Hattinger Löwen“.
Stephan Marienfeld entwarf die Skultur des „Hattinger Löwen“. © Volker Speckenwirth

Sein Preisgeld möchte er zwei Initiativen spenden. „Mir war ein archivischer Ansatz wichtig“, betont er. Das Archiv dokumentiere das ganze Leben – von der Geburts- bis zur Sterbeurkunde. Diesen Bogen spannt er mit seinen Spenden.

„Es gibt zwei Bereiche, in denen sich die Gesellschaft wegduckt“, bedauert der Preisträger. Dort möchte er helfen: In der Jugend sei Bildung besonders wichtig. Die Unterstützung junger Flüchtlinge sei dabei aber rein ehrenamtlich und kaum organisiert: „Die jungen Leute können rechnen, aber verstehen nicht, was man von ihnen möchte“, ist er sicher. Mit Hilfe des HAZ und der Flüchtlingshilfe will er dazu beitragen, die Nachhilfe und Hausaufgabenhilfe zu organisieren – und hat dabei besonders unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Blick.

Unterstützung für Hospizdienst

Bei der Vergabe des zweiten Teils seines Preisgeldes blickt Weiß auf das Lebensende. „Wer ist in den letzten Tagen und Stunden da“, fragt er. Auch hier seien vor allem Ehrenamtliche im Einsatz. Deshalb möchte er den Ambulanten Hospizdienst unterstützen. Denn: „Es ist schlimm: Sie sind auf Spenden angewiesen, um sich selbst für diese schwierige Aufgabe zu rüsten.“ Mit dem Geld möchte Weiß den Ehrenamtlichen die Möglichkeit geben, „sich fortzubilden, um ihre Arbeit verkraften zu können, ohne Schaden zu nehmen“.