Hattingen. Der Garten im Diepenbeck Park soll in der Zukunft von Bürgern bewirtschaftet werden. Das Projekt schlägt mittlerweile Wurzeln im Quartier.
- Das Projekt eines urbanen Gemeinschaftsgartens im Diepenbeck Park zieht seine Wurzeln durch Welper
- Neben den Jugendlichen des Treffs kümmern sich auch Grundschulkinder und Senioren um eigene Hochbeete
- Das kleine Gartengrundstück am Jugendzentrum Welper soll in der Zukunft an Bürger übergeben werden
„Es soll ein Garten für die Bürger werden“, erklärt Sozialpädagoge Daniel Osterwind. Seit Anfang des Jahres betreut er das Projekt „Grünes Quartier Welper“. Gemeinsam mit Jugendlichen bepflanzt er Hochbeete im Diepenbeck Park. Mittlerweile gibt es weitere Paten für den urbanen Garten. Die Kinder der offenen Ganztagsschule und die Senioren aus der Nachbarschaft sind Feuer und Flamme für das Projekt.
Einer der ersten, der im Diepenbeck Park gepflanzt hat, war Darius. „Ich habe einfach Spaß an der Gartenarbeit. Aber es ist ja nicht nur das. Wir haben außerdem die Sitzgelegenheiten und Pflanzkisten gebaut“, beschreibt der 17-Jährige. Wer eine Pause braucht, kann es sich nun auf den massiven Holzbänken gemütlich machen.
Schreinerarbeiten erledigen die Jugendlichen in der Werkstatt des Vereins HAZ Arbeit und Zukunft.
Die Gartenarbeit am Jugendtreff trägt nicht nur essbare Früchte. Sie stärkt zum einen die Sozialkompetenz und den Selbstwert der Jugendlichen, zum anderen lädt sie auch zum Quatschen ein. „Wir kommen über die gemeinsame Arbeit ins Gespräch. Der Garten ist ein Medium, um die Jugendlichen kennen zu lernen und mit ihnen über ihre beruflichen Perspektiven zusprechen“, erklärt der Sozialpädagoge die Idee dahinter. Mittlerweile sind viele der Nachwuchsgärtner nämlich in der heißen Bewerbungsphase angekommen.
Projekt breitet sich aus
Die Wurzeln des Projektes breiten sich langsam vom Jugendtreff weiter über den Stadtteil aus. „Wir machen vieles auch außerhalb der Fläche hier, wie zum Beispiel das Streichen und Bepflanzen von Betonkübeln“, beschreibt Darius. Außerdem gestalten die Jugendlichen freie Erdflächen unterhalb von stadtischen Bäumen. Die Pflege dieser Außenbereiche übernehmen Bürger-Paten. „Doch auch im urbanen Garten am Diepenbeck Park können sich Interessierte beteiligen“, so Osterwind.
Die Kinder der offenen Ganztagsschule bewirtschaften ihre Hochbeete seit Mitte des Jahres und sind ganz begeistert. „Sie können sehen woher das Gemüse kommt und wie es wächst. Das ist ein tolles Erlebnis“, findet Betreuungskraft Kim-Aileen Löwe, die selbst fleißig mitgärtnert. Die Beete der Senioren stehen nicht im urbanen Garten, sondern direkt auf der Terrasse vor dem Emmy-Kruppke-Zentrum. So sparen sich die betagten Hobby-Pflanzer den Weg in den Park. „Ich könnte noch drei weitere Beete anfragen. Sie werden sehr gut von den Bewohnern angenommen“, erklärt Leiterin Ursula Champignon, „die Hochbeete sind vorbildlich gepflegt. Für viele ältere Damen ist es ein Gartenersatz.“ Im nächsten Frühjahr planen die Bewohner ein Naschbeet mit allerlei Süßem zum abpflücken. Ein Beet voller Blumen und ein weiteres mit Kräutern gibt es bereits.
Selbstbedienung erwünscht
„Unser Ziel ist es den Garten an die Bürger zu übergeben“, so Osterwind. Schon am Ende des nächsten Jahres könnte es soweit sein. Bedienen kann sich bereits jetzt jeder, der einen Spaziergang durch den Park macht. Ob Kartoffeln, Himbeeren oder Spinat. Naschen ist erlaubt. „In manchen Beeten steckt ein Schild. Diese sind dann für unseren privaten Gebrauch“, sagt Osterwind.