Hattingen. . Die Ausschreibung für den Breitbandausbau kann in Kürze starten. Bis 2020 sollen dann nahezu alle Haushalte versorgt sein.
- Der Breitbandbeauftrages des Kreises rechnet mit ersten Bauarbeiten im Sommer 2018
- Bis dahin müssen bei der europaweiten Ausschreibung einige Kriterien erfüllt sein
- Ob mit reinen Glasfaseranschlüssen ausgebaut wird, kann der Kreis nicht vorgeben
98,5 Prozent der bisher nicht versorgten Telefonnummern sollen bis Anfang 2020 an das schnelle Internet angebunden sein. Ulrich Schilling, Breitbandbeauftragter des Ennepe-Ruhr-Kreises, kündigt an, dass mit der Förderung von Bund und Land vor allem die ländlichen Gebiete ausgebaut werden sollen. Auch Elfringhausen sei in der Ausschreibung enthalten.
85 Prozent der Haushalte haben nach den Netzausbauten von Telekom und Netcologne in diesem Jahr inzwischen eine Netzleistung von mehr als 30 Mbit. Mit Hilfe von 18 Millionen Euro Fördergeldern von Bund und Land sollen nun annähernd 100 Prozent erreicht werden. Ganz werde das nicht klappen, erklärt Schilling. So sei der Ausbau abhängig von der Telefonvorwahl – „damit gibt es 20 bis 30 Nummern in Grenzgebieten, zum Beispiel mit Langenberger Vorwahl, die wir nicht versorgen können, weil ein anderer Kreis zuständig ist.“
Bauarbeiten könnten Sommer 2018 beginnen
Sobald der noch ausstehende Förderbescheid des Landes über gut 8,7 Millionen Euro eingetroffen ist, werde mit einem europaweiten Bieterwettbewerb gestartet. Mit dem Bescheid rechnet der Kreis im November. Dem folge die europaweite Ausschreibung. Nachdem Bund und Land die Angebote geprüft hätten, könne es losgehen. Schilling geht davon aus, dass im Juli oder August 2018 die ersten Bauarbeiten beginnen könnten. Ab diesem Zeitpunkt plant er mit einer Bauzeit von etwa anderthalb Jahren.
Für die Ausschreibung werden die Ausbaugebiete aufgeteilt. „Jede Adresse unter 30 Mbit ist dort aufgenommen“, verspricht der Breitbandbeauftragte. Allerdings gibt es für die Vergabe Regeln: So müsse es jeweils mindestens drei Angebote geben. Sollten die günstigsten Angebote über der zur Verfügung stehenden Fördersumme liegen, können die Aufträge nicht vergeben werden. „Ich gehe davon aus, dass wir jemanden finden, aber es ist noch nicht sicher, wie das Amen in der Kirche“, erklärt Schilling die Hürden.
Glasfaser kann nicht vorgeschrieben werden
Die verwendete Technik kann sich der Kreis nicht aussuchen, bedauert er. Man müsse „technikneutral ausschreiben“. Zwar wünsche er sich, dass alle Haushalte eine Glasfaseranbindung bekommen, zuletzt hatten Telekom und Netcologne aber im Vectoring-Verfahren ausgebaut. Würden die angestrebten 98,5 Prozent der Haushalte von den Angeboten nicht abgedeckt, werde der Kreis Alternativen suchen.
Seit kurzem gibt es eine weitere Breitbandkoordinatorin im Kreis. „In drei Jahren wollen wir einen Plan vorlegen, wie alle Innenstädte flächendeckend mit Glasfaser versorgt werden können“, kündigt Schilling an. Damit kann man auf neue Förderungen dann ohne große Verzögerungen reagieren.