Hattingen. . Die Music Factory Hattingen plant ihr Kindermusical rund um Hänsel und Gretel. Dafür wurden Darsteller im Alter von fünf bis elf Jahren gecastet.

  • Das neue Kindermusical der Music Factory wandelt die Geschichte von Hänsel und Gretel ab
  • Jetzt wurden junge Darsteller im Alter von fünf bis elf Jahren für das Stück gecastet
  • Die Kinder sind hochmotiviert und trauen sich auch an längere Texte heran

„Ich möchte einen der 14 Engel spielen“, ruft ein Mädchen begeistert. „Und ich wäre gerne bei den sieben Zwergen dabei“, bittet ein Junge. Im neuen Kindermusical der Music Factory Hattingen treffen die unterschiedlichsten Märchenfiguren aufeinander. Die Rollen sind heiß begehrt. Ein Casting soll Aufschluss darüber geben, welche Rolle zu welchem Kind am besten passt. Doch keiner geht leer aus, denn der Spaß steht für alle Beteiligten an erster Stelle.

„Wer kennt die Geschichte von Hänsel und Gretel“ fragt Chorleiter Gerd Siebert. Ein paar Kinder melden sich. Das Märchen soll die Grundlage für das Theaterstück sein. Doch ein paar entscheidende Details haben die Autoren des Drehbuchs verändert. „Das Stück ist in die heutige Zeit übertragen worden“, erklärt Siebert.

Chorleiter Gerd Siebert übt mit den Nachwuchs-Musicalstars und überlegt, welche Rolle zu wem passt.
Chorleiter Gerd Siebert übt mit den Nachwuchs-Musicalstars und überlegt, welche Rolle zu wem passt. © Fischer

Die Mutter von Hänsel und Gretel ist seit langem arbeitslos. Die Kinder sind faul, haben nur Unsinn im Kopf. Die Mutter unterstützen wollen sie nicht. Als ein Streit eskaliert, jagt sie die beiden aus dem Haus. Die Geschwister irren im Wald herum, bis sie sich hoffnungslos verlaufen haben. Dann fällt auch noch der Handy-Akku aus. Die Katastrophe nimmt ihren Lauf. Auf ihrer Suche nach dem Heimweg begegnen Hänsel und Gretel die seltsamsten Wesen.

Mit Volksliedern wie „Kuckuck ruft’s aus dem Wald“ und „Ein Männlein steht im Walde“, werden die Szenen untermalt. Auch Stücke aus Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ sind dabei. „Die Lieder aus der Oper müssen die Kinder natürlich nicht singen können“, merkt der Chorleiter an. Sie bekommen Unterstützung von Tochter Alice Petersen, die Musikpädagogik studiert.

Beim Casting sollen die Kinder die Lieder aber erst einmal kennenlernen. Gemeinsam singen sie sich ein, stimmen dann das Kinderlied „Die alte Moorhexe“ an. „Um hier mitzuspielen, muss man kein begnadeter Sänger sein“, sind Gerd und Alice sich einig. „Hauptsache man hat Spaß an der Musik und am Schauspielern. Wer eher schüchtern ist, kann eine kleinere Rolle spielen. Die meisten sind aber hochmotiviert und lernen auch mal längere Texte auswendig.“

Kinder werden herausgefordert

Davor hat Gerd Siebert großen Respekt. „Den Kindern wird schon früh so viel abverlangt. Dass sie sich trotzdem die Zeit nehmen, hier mitzumachen, finde ich beeindruckend.“ Und einige zeigen durchaus Talent. Die unbekannten Texte bewältigen sogar die ganz Kleinen mit Leichtigkeit. Sicher und mit Betonung können sie das Skript ablesen. Siebert ist darüber nicht verwundert. „Oft können die Kinder viel mehr, als wir ihnen zutrauen.“ So dürfen sie auch die Choreographie der 14 Engel selber entwickeln.

Für Mina (10) geht mit dem Auftritt in dem Theaterstück ein kleiner Traum in Erfüllung. „Ich nehme seit vier Jahren Gesangsunterricht“, erzählt sie stolz. „Außerdem singe ich in einer Band. Eines Tages möchte ich Musicaldarstellerin werden.“

In „Hänsel und Gretel“ kann Mina schon jetzt zeigen, was sie drauf hat. Auch Luisa (7) und Giulia (11) haben schon Bühnenerfahrung gesammelt. „Wir singen im Schulchor. Außerdem hat unsere Tanzgruppe vor kurzem den ,Schwanensee’ aufgeführt“, berichten sie.