Hattingen. Fünfter Tulpenmarkt der Rotarier auf Burg Kemnade bietet 52 Sorten und 24 000 Zwiebeln. Viele Besucher werden fündig. Ein-Dollar-Brille gezeigt.

  • Trends und Klassiker werden in Säckchen mit fünf bis sieben Zwiebeln verkauft
  • Wie die Tulpen später aussehen werden, erkennen die Käufer nur auf Bildern
  • Besucher bekommen einen guten Überblick über die unterschiedlichen Sorten

Die Tulpensorten haben klangvolle Namen: Oranger Kaiser, Abba, Blue Wow oder Ice Cream. Und bei der richtigen Pflege werden sie bald in allen nur erdenklichen Formen, Farben und Größen blühen. Dass die Auswahl auf dem Tulpenmarkt der Rotarier ebenso groß wie außergewöhnlich ist, hat sich über die Stadtgrenzen hinaus herumgesprochen. Im Innenhof der Wasserburg Haus Kemnade findet der Markt zum fünften Mal statt. Die Trends und Klassiker für Tulpenfans gehen in kleinen Säckchen mit je fünf bis sieben Blumenzwiebeln über die Verkaufstheke.

Es gibt einen guten Überblick

Jedes Säckchen kostet um die fünf Euro. Die Blütenpracht ist freilich nur am kleinen Bildchen erkennbar, das jedem Beutel anheftet. An der Auslage müssen die Helfer daher oft versichern: „Die blühen wirklich so.“

Marion von Lilienfeld ist fündig geworden – ihre Wahl fiel auf etwas ausgefallenere Sorten – und trägt ihre Ausbeute in einer großen Tragetasche zum Auto. „So viel wollte ich eigentlich gar nicht mitnehmen“, sagt sie. Die Idee des Tulpenmarktes, den die Herbederin zum ersten Mal besucht, gefällt ihr. „Man bekommt einen guten Überblick, was es für unterschiedliche Sorten gibt.“ Auf dem Mark liegen insgesamt 52 Sorten aus, insgesamt 24 000 Zwiebeln. Und diese Menge wird auch tatsächlich dort verkauft. „Beim vorangegangenen Tulpenmarkt verkauften wir 18 000 Zwiebeln – ein schlechtes Jahr, davor war es 23 000“, sagt Olaf Heil, dessen Ehefrau, Garten- und Landschaftsarchitektin Simone Heil, für die Sortenwahl verantwortlich ist. Da mit dem Verkaufserlös soziale Projekte des Rotary Clubs unterstützt werden, kommt es ihnen zugute, dass der holländische Großhändler Pflanzen auf Kommission überlässt.

Hilfe zur Selbsthilfe

Ein Projekt sorgt für Durchblick: die Ein-Dollar-Brille. Bei den „One Dollar Glasses“ handelt es sich um eine Brille, die für die Menschen der ärmsten Länder der Welt gedacht ist und bisher in den Ländern Burkina Faso, Benin, Malawi, Äthiopien, Brasilien, Bolivien und Mexiko hergestellt und vertrieben wird. Den Menschen wird Hilfe zur Selbsthilfe gegeben. Die Brillen können ohne Strom vor Ort von Fachkräften an einer speziell entwickelten Biegemaschine angefertigt werden. „Erdacht hat sich diese Brille Martin Aufmuth aus Erlangen“, erklärt Christoph Boosfeld. Er engagiert sich im Verein „Ein Dollar Brille“ und ist Mitglied der Regionalgruppe Köln. Darüber hinaus unterstützen die Rotarier das Jalna-Projekt in Indien. Hattinger Ärzte operieren kostenfrei Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, Missbildungen an Händen und Füßen sowie Verbrennungsfolgen.