Hattingen. Jugendhilfeausschuss gibt grünes Licht für Planungen an vier Standorten.Die WAZ hat sich vor Ort umgesehen und mit Anwohnern gesprochen.
- Kosten für die Sanierung von vier Spielplätzen liegen bei insgesamt 114 000 Euro
- Ausschuss beauftragt Verwaltung, 80 Prozent Landesmittel zu beantragen
- Besucher sind mit dem jetzigen Zustand der Anlagen höchst unzufrieden
Den Sanierungsbedarf auf vier Spielplätzen haben Stadt und Politik erkannt. Der Jugendhilfeausschuss gab jetzt grünes Licht für die Planung von vier Maßnahmen mit Kosten von 114 000 Euro. Die Verwaltung wurde beauftragt, 80 Prozent Landesmittel zu beantragen. Die WAZ hat auf den Spielplätzen mit Besuchern gesprochen.
Spielplatz Luisenplatz
Ruhig liegt der Spielplatz Luisenplatz zwischen Gärten und einem Garagenhof. Oder das was von ihm übrig ist. Was außer zwei maroden Bänken noch steht ist ein Sandkasten, der notdürftig mit Gummiplatten kindersicher gemacht wurde.
„Eigentlich ist das ein wunderschönes Areal, aber als Spielplatz nicht mehr zu gebrauchen“, sagt Anwohner Jürgen Hensel (60). „Würde man im Sandkasten eine Keimprobe nehmen, hätte man sicher ein faszinierendes Ergebnis.“ Der Sand sei nämlich schon lange nicht mehr ausgetauscht worden. Der 60-Jährige ist sich sicher, dass mit neuen Spielgeräten die altbekannten Probleme wiederkommen werden. Beim letzten Mal seien die Geräte von Jugendlichen mutwillig zerstört worden oder wegen Überlastung zusammengebrochen. „Das wird wieder passieren“.
Spielplatz „Am Spielplatz“
„Der Spielplatz macht seinem Namen keine Ehre mehr“, sagt Anwohnerin Amra Antic. Früher hätten ihre beiden Töchter dort gerne gespielt, es sei sauber gewesen und der Sand sei regelmäßig gewechselt worden. „Wir haben den Spielplatz sogar eine Zeit lang noch selber aufgeräumt und sauber gehalten.“ Aber nachdem das erste Teil aus Sicherheitsgründen abgebaut wurde, sei es einfach bergab gegangen. Dabei gebe es in der Nachbarschaft viele Kinder, die den Spielplatz gerne nutzen würden. „Neuer Sand wäre schon mal gut.“
Besonders Geräte für jedes Alter fehlen. „Ich fühle mich hier gar nicht mehr wohl“, sagt Lija (11) und Schwester Mila (7) nickt bekräftigend. Früher habe es eine tolle Schaukel gegeben, eine Rutsche und eine Rolle. „So eine Vogelnestschaukel wie in Blankenstein fände ich hier toll.“ Auf den Spielplatz am Gethmannschen Garten muss die Familie derzeit nämlich immer ausweichen.
Spielplatz Auf dem Haidchen
Umringt von Bäumen liegt der Spielplatz verlassen da. Die drei in die Jahre gekommenen Bänke und der veraltete Betonrand um den Sandkasten machen deutlich, dass der Spielplatz eine Sanierung nötig hat. Zwischen den Spielgeräten erstreckt sich eine ungepflegte gepflasterte Fläche, dahinter fängt der Bolzplatz an. Herzstück des Spielplatzes ist das Klettergerüst mit Kletterwand und die Vogelnestschaukel. Nach Geräten für kleine Kinder sucht man aber vergeblich.
Spielplatz Gemeindewald
„Nutzbar für Kinder bis 14 Jahren, montags bis samstags zwischen acht und 20 Uhr“ steht auf dem Schild neben dem Eingang zum Bolzplatz im Gemeindewald Welper. Öffnungszeiten spielen keine Rolle, der Platz kann nicht benutzt werden. Brennnessel und Brombeerranken haben die Spielfläche in Beschlag genommen. Die kaputte Tischtennisplatte ist Laubbedeckt. Der Ort ist so verlassen, dass es nicht einmal Schmierereien gibt.