Hattingen. 1987 machten 100 Jugendliche bei einer Nachtwallfahrt mit – heute gehen die Gläubigen bei Tag von Hattingen nach Velbert.

  • Nicht mehr so viele Teilnehmer wie in den 1980er Jahren. 50 Anmeldungen bislang
  • Pilgerer gehen die 13 Kilometer ganz oder teilweise zu Fuß oder fahren mit dem Bus
  • Strecke der Wallfahrt: von der Johanneskirche über Langenberg und Bleiberg nach Neviges

Spätestens seit Hape Kerkelings Bestseller „Ich bin dann mal weg“ hat pilgern wieder einen hohen Stellenwert, auch bei jungen Leuten. Wallfahrten, damit meinen viele eher kurze Strecken, haben ihren Reiz ebenso wenig verloren. „Es sind nicht mehr so viele wie in den 1980er Jahren, aber einige Dutzend nehmen immer daran teil“, sagt Susanne Schade, Gemeindereferentin von St. Peter und Paul.

Nachtwallfahrten wie die, an denen im September 1987 ungefähr 100 Jugendliche aus Hattingen mitgemacht haben, veranstaltet das Bistum Essen zwar immer noch ab und zu, aber die Hattinger Wallfahrt alle zwei Jahre von St. Peter und Paul findet bei Tageslicht statt und ist ökumenisch.

Pilgerer kamen früher nicht zurück

„Alleine durch. . . die Schrift, die Gnade, den Glauben, Christus“ heißt es in diesem Jahr am Samstag, 30. September, wenn die so genannten Fuß-Pilger sich um 9 Uhr an der Johanneskirche, Uhlandstraße 32, treffen, um über Langenberg und Bleiberg nach Neviges zu laufen. Die Bus-Pilger treffen sich vor St. Peter und Paul an der Bahnhofstraße 13 um 10.10 Uhr.

Früher, erklärt Susanne Schade, wurde zwischen Pilger- und Wallfahrt unterschieden. Von der Wallfahrt kehrte man normalerweise zurück, das Wort kam von wallen, was wandern und reisen bedeutet. Unter den Pilgerfahrten verstand man in früheren Jahrhunderten eher eine unglaublich weite Reise zum Beispiel nach Jerusalem. Wenn man das Ziel in Angriff genommen hatte, konnte man nicht selbstverständlich annehmen, dass man irgendwann wieder heil nach Hause kam. „Aus dem Grunde gingen viele davon aus, dass sie am Ziel ihrer Pilgerfahrt bleiben und dort sterben werden“, sagt die Gemeindereferentin.

Es gibt auch einen Bus

Das Pilgern in heutigen Zeiten nach Jerusalem, Santiago de Compostela in Spanien oder nach Rom hat nichts von seinem Reiz eingebüßt. Ganz so weit geht es bei der Wallfahrt am 30. September nicht. „Da dürften es ungefähr 13 Kilometer sein, die die Fuß-Pilger zurücklegen“, schätzt Susanne Schade. Um die 50 Teilnehmer haben sich angemeldet, die mit nach Neviges wollen. Für die, die fit sind, geht es durch den Schulenberger Wald in drei Etappen nach Neviges. Wem zwischendurch die Beine müde werden, kann dann auch die weiteren Etappen mit dem Bus zurücklegen.

In Langenberg gibt es eine Kirchenführung, stärken werden sich die Christen dann an der Bleibergquelle in Velbert. „Da ist das Diakonissen-Mutterhaus mit vielen Einrichtungen“, schildert die Gemeindereferentin die Stationen. Nach dem Mittagessen geht es weiter zur Wallfahrtskirche Mariendom in Neviges. Die Wallfahrt hat mittlerweile Tradition.