Hattingen. Ralf Kapschack ist in der SPD-Bundestagsfraktion für die Rente zuständig. Die Gemeinsamkeiten in der Großen Koalition hält er für aufgebraucht.
- Ralf Kapschack ist in der SPD-Bundestagsfraktion für die Rente zuständig
- Die Gemeinsamkeiten in der Großen Koalition hält er für aufgebraucht
- Die CDU fasse die Probleme bei befristeten Arbeitsverhältnissen und der Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit nicht an
Wie im Flug seien die vier Jahre vergangen, sagt Ralf Kapschack. Der Bundestagskandidat der SPD für den Wahlkreis 139 meint damit seine erste Legislaturperiode als Abgeordneter im Deutschen Bundestag. 2013 hatte Kapschack das Mandat von Christel Humme übernommen und verteidigt. Jetzt möchte der 62-jährige Wittener gerne weiterfliegen und eine zweite Amtszeit dranhängen.
Dazu muss er den Wahlkreis wieder direkt holen. Listenplatz 41 hat die Landes-SPD dem ehemaligen Journalisten und Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion eingeräumt – aussichtslos. Und als direkter Konkurrent sitzt ihm Ralf Brauksiepe im Nacken. Der Hattinger Christdemokrat, der seit 19 Jahren Bundestagsabgeordneter ist und als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verteidigung Präsenz zeigt, hat den Abstand im Wahlkreis von 25 auf sechs Prozentpunkte verkürzt.
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Gesetzliche Rente muss gestärkt werden
Grund genug für Ralf Kapschack, die Habenseite seines Wirkens in Berlin hervorzuheben. „Mindestlohn, Bundesteilhabegesetz – für eine Partei mit 25 Prozent der Wählerstimmen haben wir in der Großen Koalition viel erreicht“, meint der Sozialdemokrat. Er ist in seinem Wunschausschuss für die Bereiche Arbeit und Soziales aktiv und innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion für das Thema Rente zuständig.
Seiner Meinung nach hat sich die CDU zur Rente mit 70 nicht klar positioniert. „Mit uns wird es sie jedenfalls nicht geben“, bekräftigt der gebürtige Wittener. „Wir müssen die gesetzliche Rente stärken. Dazu muss sie auch durch Demografiezuschuss und stabile Beiträge besser finanziert werden. Ein Sozialstaat funktioniert nur, wenn man im Alter nicht in Armut fällt.“
Immer länger für Grundsicherung arbeiten
Im Jahr 2001 habe ein Durchschnittsverdiener 25 Jahre arbeiten müssen, um bei der Rente über der Grundsicherung zu liegen, heute seien das 29 Jahre. „Das muss ich auch in meiner Partei einigen immer wieder erklären“, räumt Ralf Kapschack ein. Und freut sich, dass Betriebsrenten jetzt auch für kleinere Firmen machbar seien. Den Riester-Ansatz sieht er kritisch.
Was er noch kritisch einschätzt: eine Fortsetzung der Großen Koalition. „Die Gemeinsamkeiten mit der CDU sind aufgebraucht. Die Stimmung in der SPD ist klar dagegen“, sagt Kapschack.
Und wird für seinen Bereich konkret: „Die CDU fasst die Probleme bei befristeten Arbeitsverhältnissen und der Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit nicht an. Das müssen wir also selbst tun“.
Das sind die Kandidaten des Wahlkreises 139 (EN-Kreis II)