hattingen. . Kulturausschuss spricht sich einstimmig für Skulptur „Der Schmelzer“ auf dem Marktplatz Welper aus. Diskussion über fehlendes Auswahlverfahren.

  • Grüne hätten gern Vorschläge anderer Künstler eingeholt und diskutiert
  • Alla Weber spricht sich im Interesse des Tourismus für Landschaftspark aus
  • Im Kopf des Künstlers brodelt die Idee für das neue Projekt schon lange

Die Skulptur „Der Schmelzer“ ist auf den Weg gebracht. Läuft alles glatt, so Künstler Egon Stratmann, könnte die zweiteilige Installation in einem Jahr fertig sein. Der Kulturausschuss machte einstimmig den Weg frei für zwei Figuren auf dem Marktplatz Welper. Nicht nur mit Politikern und Verwaltung will der mit der früheren Hütte und ihren Menschen verbundene Künstler im Dialog sein, sondern auch mit Bürgern.

Probetermin mit einem Phantom

Möglicherweise soll die Installation auf dem Platz noch gedreht werden. Sie soll aus zwei Silbermännern bestehen. Der eine hat das Visier offen, zeigt Gesicht, der andere ist anonym wie der Schmelzer, sobald er ganz verhüllt arbeitet.

Zunächst hatte es in der Diskussion im Rathaus so ausgesehen, als sollte die Entscheidung verschoben werden. Oliver Degner (Grüne), der die Vorlage begrüßte, hätte es für wichtig gehalten, sich auch die Vorschläge anderer Künstler anzuschauen, und fand, ein Auswahlverfahren wäre wichtig gewesen. Dass es vorher kein öffentliches Verfahren gegeben habe, „hat mich sehr geärgert“, räumte er ein. Christiane Nicolai wollte zunächst eine Entscheidung auf die nächste Sitzung vertagen, weil die CDU einen Atelierbesuch bei Egon Stratmann plante. Den hat sie immer noch vor.

Dank für innovative Idee

Rainer Sommer (SPD) dankte Stratmann wie andere auch für die „innovative Idee“ und äußerte Unverständnis dafür, was gerade abgelaufen sei. Eine Ausschreibung fände er nicht gerecht gegenüber dem Künstler. Thorsten Spittank (SPD) warf ein, es sei nicht möglich angesichts der Haushaltssicherung, Geld dafür in den Etat zu stellen.

Sachkundiger Bürger Robin Thiele hatte kein Verständnis dafür, den Prozess zu bremsen. Seine Devise: „Wenn jemand so viel Initiative zeigt, sollte man das mit einer Entscheidung würdigen.“

Die gab es dann auch. Alla Weber (fraktionslos) regte an, über einen anderen Platz nachzudenken und schlug im Interesse von Kultur und Tourismus den Industrie- und Landschaftspark vor. Was Ausschussvorsitzende Marlis Fry mit „Wir machen das nicht für die Touristen alleine“ kommentierte.

Die Idee „brodelt schon sehr lange“ in Egon Stratmann. Während des Widerstands gegen die Hüttenschließung haben sich die zwei Silbermänner, die immer vorneweg gingen, in seinem Kopf eingebrannt. Die Größe und der genaue Standplatz sollen vor Ort auf dem Marktplatz festgelegt werden. Vor dem Skulpturen-Kunstguss soll anhand eines Phantoms überprüft werden, ob alle Details passen oder ob etwas verändert werden muss.