Hattingen. Beigeordnete Christine Freynik macht sich bei der Kreisverwaltung für eine dezentrale Lösung stark. Favorit bleibt eine Fläche in Ennepetal.

  • Bis Ende des Jahres soll der Standort der neuen Kreisleitstelle endgültig feststehen
  • Bislang reduzierten sich potenzielle Flächen auf zwei Grundstücke in Ennepetal und Sprockhövel
  • Jetzt wift Hattingen seinen Hut erneut in den Ring und hofft auf eine dezentrale Lösung

Bis Ende des Jahres soll der Standort der neuen Kreisleitstelle der Feuerwehr des Ennepe-Ruhr-Kreises endgültig feststehen. Hatten sich die potenziellen Flächen bislang auf zwei Grundstücke in Ennepetal und Sprockhövel reduziert, werfen nun die Hattinger ihren Hut erneut in den Ring und hoffen auf eine dezentrale Lösung.

Ende der vergangenen Woche hat die Erste Beigeordnete Christine Freynik der Kreisverwaltung erneut die frühere O&K-Fläche an der Nierenhofer Straße angeboten – allerdings mit einem anderen Konzept.

Freynik wirbt für eine modulare Lösung

Weil in Hattingen der Richtfunk ein Problem ist, wirbt Freynik für eine modulare Lösung. Vorteil aus ihrer Sicht: Bei Störungen und Ausfällen könnten die nicht betroffen dezentralen Module unabhängig voneinander weiterarbeiten. „Bei dem infrage kommenden Grundstück ist zusätzlich die Nähe zur hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache und zur neuen Polizeiwache einerseits sowie die gute Erreichbarkeit des Evangelischen Krankenhauses andererseits hervorzuheben.“ Hattingen hofft, dass der Kreis Modul 2 oder 3 in Hattingen ansiedelt.

Die drei Module eines Gefahrenabwehrzentrums im einzelnen:
1.) Die Kreisleitstelle mit der Abteilung Bevölkerungsschutz und Nebenflächen wie Stellflächen für Einsatzfahrzeuge, Katastrophenschutzlager, Funkwerkstatt.
2.) Das Rettungszentrum mit Zentraldesinfektion, Fahrzeughallen für Reservevorhaltungen des Rettungsdiensts und Lagerflächen für Medizinprodukte.
3.) Die Kreisfeuerwehrzentrale, die bislang in Gevelsberg Silschede ist.

Zehn Flächen wurden angeboten

Von den zehn Flächen, die die EN-Städte dem Kreis angeboten hatten, waren acht herausgefallen, weil sie klein sind oder die Richtfunkanbindung nicht möglich ist. Deshalb kristallisierten sich die 30 000 Quadratmeter an der Silscheder/Gevelsberger Straße in Sprockhövel und die 58 785 Qua­dratmeter an der Strückerberger Straße in Ennepetal als Favoriten heraus. Die Stadtspitzen aus Schwelm, Gevelsberg, Ennepetal und Breckerfeld machten sich bereits für die Fläche in der Klutert­stadt stark, diese ist weiter Favorit. Zumal auch die Kreispolizeibehörde mitteilte, ein neues Liegenschaftskonzept für den Südkreis zu entwickeln und ebenfalls das Ennepetaler Grundstück ins Auge zu fassen. Platz wäre für beide Projekte vorhanden, Synergien könnten zahlreich genutzt werden.

Die Arbeitsgruppe, die mit Kreistagsmitgliedern eingerichtet werden soll, wird alle Lösungen prüfen. Bereits jetzt mahnt die Verwaltung indes bei einer dezentralen Lösung zusätzliche Kosten für Kauf, Bauplanung, Architekten- und Bauleistungen an.