Hattingen. Am Freitag findet in Hattingen der fünfte Lese-Marathon statt. Im WAZ-Interview verrät Verlegerin Manuela Klumpjan, was diesen ausmacht.

  • In Hattingen findet am Freitag der fünfte Lese-Marathon statt, Verlegerin Manuela Klumpjan verrät, was ihn ausmacht
  • Literaturfans können in Bücher hineinschnuppern und die Autoren kennen lernen
  • Es kommen von Jahr zu Jahr mehr Besucher. Die erwartet neben Lesungen auch wieder auch das Rudelsingen

Die Tasche, mit der Manuela Klumpjan durch Hattingens Altstadt schlendert, ist schwer. In ihr liegen zehn Bücher – frisch aus der Druckerpresse und noch eingeschweißt. Aus ihnen wird auszugsweise beim Lese-Marathon des Paashaas Verlages am morgigen Freitag in der Modeboutique Modela vorgetragen. WAZ-Volontärin Kirsten Gnoth traf sich mit Verlegerin Manuela Klumpjan, um einen Vorgeschmack auf die Veranstaltung zu bekommen.

Es ist mittlerweile der fünfte Lese-Marathon. Doch wie hat alles angefangen?

Manuela Klumpjan: Eigentlich sind die Autoren auf die Idee gekommen. Es sollte ein Zusammentreffen werden, bei dem sich alle wiedersehen können, aber auch Neuautoren die Chance haben, uns und den Verlag kennen zu lernen. Abgesehen davon können Literaturfans in die Bücher hineinschnuppern und sehen, was es für Neuerscheinungen gibt.

Wie kann man sich einen solchen Lese-Marathon vorstellen?

Jeder Autor liest ungefähr zwanzig Minuten. Aber ganz genau lässt sich das nie planen. Zu früh waren wir noch nie, meistens wird es später, und das Ende ist eh’ immer offen. Zwischendurch gibt es Live-Musik. Im Kartenpreis von 15 Euro sind außerdem Getränke sowie ein Kuchen und ein kaltes Buffet enthalten. Die Gäste können zwischendurch in der Stadt bummeln gehen und dann wiederkommen, wenn ein Buch gelesen wird, das ihren Geschmack trifft.

Was zeichnet für Sie die Veranstaltung aus?

Ganz klar der kommunikative Aspekt. Die Autoren sind nicht unnahbar, sondern mittendrin. Sie setzen sich zu den Gästen an den Tisch und plaudern. Wenn der Leser die Autoren einmal selbst getroffen hat, bekommen die Geschichten ein anderes Gesicht. Man hat plötzlich einen anderen Bezug dazu. Jeder Gast, selbst wenn er allein kommt, findet zudem bei uns Anschluss. Außerdem gibt es wieder das beliebte Rudelsingen. Stammbesucher fragen schon immer danach. Dann wird alles gegrölt – von Grönemeyer bis Marmor, Stein und Eisen bricht.

Welche Bücher sind dieses Mal dabei?

Es werden unter anderem Kinderbücher, Fantasy Romane, Liebesgeschichten und Krimis gelesen. Außerdem gibt es eine Ruhrpott-Satire. Gerade im Ruhrgebiet ziehen solche Dinge einfach. In dem Ruhrpott-Krimi, der vorgestellt wird, kommt sogar Hattingen vor. Wir achten darauf, dass die Bücher ein breites Publikum ansprechen. Die Zuhörer sind sehr gemischt und außerdem laufen auch Kinder in der Stadt vorbei. Die müssen ja nicht alles hören.

Sind Sie zufrieden damit, wie sich der Lese-Marathon entwickelt hat?

Auf jeden Fall. Es kommen von Jahr zu Jahr mehr Besucher. Das Publikum kommt oft aus Hattingen oder der direkten Umgebung. Ich würde mir jedoch noch wünschen, dass noch mehr überregionale Bücherfans bei uns vorbei schauen würden. Wir haben uns zudem qualitativ weiterentwickelt und das ist toll. Am Anfang war ich froh über jeden. Heute können nicht mehr alle lesen.