Hattingen. . Das Ferienprojekt „School of Rock“ findet zum zweiten Mal statt. Zehn Kinder wachsen über die Musik zusammen und proben für das Abschlusskonzert.

  • Zehn Nachwuchsmusiker wachsen bei einem Ferienprojekt der Musikschule Mukkeklub zu einer Band zusammen
  • Veranstaltet wird der dreitägige Kursus von der Musikschule, finanziert wird er vom Industriemuseum
  • Zum Abschluss können die Jugendlichen bei einem kleinen Konzert zeigen, was sie gelernt haben

Konzentriert blickt Schlagzeuger Florian auf Musik-Lehrer Henning Leise, der mit ausgestrecken Armen vor der Bühne steht. Das, was nach Flügelschlägen aussieht, ist eine Hilfestellung für den jungen Schlagzeuger. Genau in diesen Momenten muss er zwei Mal auf die Felle vor sich schlagen. Übung macht den Meister. Das gilt nicht nur für Florian, sondern auch für die anderen Teilnehmer der „School of Rock“. Diese wachsen bei einer dreitägigen Ferienaktion des Mukkeklubs zu einer Band zusammen.

Indra (links) und Lea stehen bei der Band als Sängerinnen am Mikrofon.
Indra (links) und Lea stehen bei der Band als Sängerinnen am Mikrofon.

Im Eingangsbereich des Industriemuseums Henrichshütte ist es ruhig. Ein paar Besucher schlendern schweigend durch die Ausstellung. Dann beendet ein Knall die Stille – und noch einer und noch einer. Den großen Saal hinter der gläsernen Wand haben sich die Teilnehmer der „School of Rock“ für ihre Proben gesichert. Die Zehn- bis 14-Jährigen feilen intensiv an einem Lied. „No Roots“ von Sängerin Alice Merton kennen die Nachwuchsmusiker zwar aus dem Radio. Doch es nun selbst zu vertonen, das ist gar nicht so leicht.

An einem Strang ziehen

„Ich mochte das Lied anfangs überhaupt nicht. Wenn man es allerdings selbst spielt, bekommt man eine andere Verbindung dazu“, findet Schlagzeuger Niklas. Mittlerweile hat der Rhythmus selbst ihn gepackt. Anders geht es in einer Band auch nicht. Da müssen alle zehn Teilnehmer an einem Strang ziehen. „Das klappt erstaunlich gut, trotz des Altersunterschieds innerhalb der Gruppe. Solche Bandproben schulen die Sozialkompetenz, zudem macht es Spaß“, freut sich Musiker Julian Cassel, der zusammen mit Leise das Projekt leitet. „Durch die Musik findet man ganz leicht zusammen“, sagt Niklas.

Simons Griffe auf der feuerroten E-Gitarre sitzen. Beim Lied der Band Green Day spielt er ein Solo.
Simons Griffe auf der feuerroten E-Gitarre sitzen. Beim Lied der Band Green Day spielt er ein Solo.

Am Ende der drei Tage soll es aber nicht nur ein fertiges Lied geben, sondern mindestens drei. Neben Alice Merton hat sich die zusammengewürfelte Band noch für ein Stück der kanadischen Sängerin Avril Lavigne entschieden. Das sitzt schon jetzt. Ein drittes muss dagegen noch her. Bon Jovi kommt in die engere Auswahl und „Eye Of The Tiger“. Letztendlich fällt die Entscheidung aber auf ein Stück der Punk-Rock-Band Green Day.

Mit einem Lächeln im Gesicht geht Simon schon die Griffe auf seiner feuerroten Gitarre durch. Ihm steht ein Solo bevor. „Das kriegen wir bis zum Konzert aber hin. Obwohl der Zeitplan straff ist“, ist sich Klavier-Spielerin Anna sicher. Zum Abschluss dürfen die Jugendlichen zeigen, was sie in der kurzen Zeit alles gelernt haben . Um sie schon mal auf neugierige Blicke aus dem Publikum einzustimmen, zückt Henning Leise das Handy und macht ein Video. Das, was auf der Speicherkarte landet, sieht nach einer vielversprechenden Band-Karriere aus.