Hattingen. . Laut Analyse belegen Hattinger Bewohner von Mehrfamilienhäusern beim Verbrauch für Heizwärme bundesweit Rang 5 - trotz gestiegenen Verbrauchs.

  • Durchschnittlich 113,25 Kilowattstunden/ qm brauchten 2016 Hattinger Mehrfamilienhäuser fürs Heizen
  • Das ergab eine Analyse des Unternehmen Techem, einem Energiedienstleister für Energiesparen
  • Damit liegt Hattingen bundesweit auf Rang 5, aber: Der Verbrauch ist um mehr als sechs kWh/qm gestiegen

Die Hattinger gehören zu den Menschen, die deutschlandweit im Vorjahr mit die wenigste Energie zum Heizen benötig haben. Zu diesem Schluss kommt das Unternehmen Techem, ein im hessischen Eschborn ansässiger Energiedienstleister für Energiesparen, Heizkostenabrechnung, Energiemanagement und Contracting, nach Auswertung von Daten von mehr als 100 000 Wohnungen in 142 deutschen Städten.

Durchschnittlich 113,25 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter (qm) wurden dabei im Vorjahr in Hattinger Mehrfamilienhäusern verbraucht; damit belegt die Kommune unter den 142 in der Untersuchung erfassten Städten Rang 5. Lediglich die Bewohner von Bottrop (111,64 kWh/qm, Schweinfurt (111,79 kWh/qm), Gladbeck (112,73 kWh/qm) und Eberswalde (112,79 kWh/qm) verbrauchten noch weniger Energie. Den Negativ-Rekord hatte derweil das niedersächsische Salzgitter inne (177,21 kWh/qm).

Um einen Platz abgerutscht

Wegen der kühlen Witterung in den Wintermonaten des Jahres 2016 mussten viele Haushalte in Mehrfamilienhäusern laut Analyse von Techem allerdings mehr heizen als im Jahr zuvor. In Hattingen stieg der Heizverbrauch dabei sogar überdurchschnittlich stark an – um exakt 6,34 kWh/qm, das entspricht einem Plus von 5,93 Prozent. Dadurch fiel Hattingen gegenüber dem Jahr 2015 beim Ranking der Städte mit dem niedrigsten Energieverbrauch sogar um einen Rang zurück. Zum Vergleich: Bei Spitzenreiter Bottrop stieg der Energieverbrauch im Vorjahr nur um 2,56 Prozent an.

Energieverbrauchs für Heizwärme erneut angestiegen

Derweil sagte Techem-Chef Frank Hyldmar angesichts des auch im Vorjahr erneut angestiegen Energieverbrauchs für Heizwärme in deutschen Mehrfamilienhäusern, es gebe „klaren Handlungsbedarf, die Energieeffizienz in Wohngebieten weiter zu verbessern, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen“.

Nach einer Berechnung seines Unternehmens lag dieser Energieverbrauch 2016 im Durchschnitt aller 100 000 erfassten Daten bei Erdgas-Heizungen bei 125 kWh/qm, bei Ölheizungen waren es 126 kWh/qm und bei Fernwärme 102 kWh/qm. Damit sei der Verbrauch bei Heizöl um sieben Prozent gestiegen, bei Erdgas um fünf Prozent und bei Fernwärme um etwas mehr als sechs Prozent.

Nicht auf warme Winter hoffen

„Wir sollten nicht auf warme Winter hoffen, wenn wir den Energieverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen in Wohnen deutlich verringern wollen“, betonte Hyldmar.

Maßgebliche Einflussfaktoren für mehr Energieeffizienz seien neben Wetter, Bausubstanz und energetischer Qualität der Gebäude auch die Technik zur Wärmeerzeugung und -verteilung. Und last but not least: das Verbrauchsverhalten der Bewohner.

>>> MEHR HEIZENERGIE EINSPAREN

„Es muss mehr saniert werden“ mit Blick auf die Energiewende: Das betont auch Jörg Prostka, Sprecher des Energieversorgers AVU. Und zur Einordnung des von Techem ermittelten Heizwärmeverbrauchs in Hattingen für 2016 (113,25 kWh/qm) sagt er: Für neue Häuser gelte ein Wert von lediglich 25 kWh/qm.

Wie sich Heizenergie ohne Neubau einsparen lässt, dazu berät u.a. auch die AVU – etwa in ihrem Treffpunkt, Augustastraße 10 (mo-fr, 9-13 + 14-18 Uhr).