Hattingen. . Das Wetter macht den Bauern zu schaffen. Das Getreide steht erntebereit auf den Feldern, aber Regen verzögert die Arbeit der Landwirte.

Landwirten macht das Wetter einen Strich durch die Rechnung, wenn es um das Mähen der Wiesen und die Ernte geht. „Obwohl wir von den schlimmen Unwettern verschont geblieben sind, werden wir langsam nervös“, erklärt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/ Hagen, Dirk Kalthaus. Der Weizen, der eigentlich reif für die Ernte ist, steht auf den Ackerbauflächen. „Eine Schönwetter-Periode bei der wechselhaften Lage abzupassen, ist schwierig“, erklärt Landwirt Martin Schlenkermann. Er hat dieses Jahr noch kein Getreide eingefahren.

Reinhart Korfmann hat Raps und Gerste schon abgeerntet. „Das hat auch geklappt. Da war das Wetter noch gut“, erzählt der Landwirt. Nun stehen Weizen und Triticale – eine Mischung aus Weizen und Roggen – erntebereit auf den Äckern, aber die Wetterlage ist zu unbeständig. Denn um das Getreide zu dreschen, muss die Frucht trocken sein. Deshalb müssen die Landwirte abwarten. Im schlimmsten Fall keimen die Körner, noch bevor sie gedroschen sind. „Aber da sind wir noch lange nicht. Noch ist alles möglich“, beruhigt Korfmann.

Einige Landwirte stellen von der Heu- auf die Silage-Produktion um. Das Gras für Heu muss drei bis fünf Tage trocknen, bevor es in Ballen gepresst gelagert werden kann. Der Schnitt für die Silageproduktion wird schon nach ein bis zwei Tagen zu Ballen gepresst. Auch das Ehepaar Lohmann ist auf die Silage-Produktion umgestiegen. „Wir sind nur zu zweit auf dem Hof und die Heuproduktion ist einfach zu aufwendig“, meint Ursula Lohmann. Den Sommer fand Ursula Lohmann dieses Jahr nicht zu verregnet, sondern „hitzeheiß“, was ihren Kartoffeln nicht guttat. Auch die Getreidekörner seien dieses Jahr viel kleiner als üblich. „Mein Mann ist aber immer noch zufrieden mit der Ernte.“