Hattingen. . Das Mercedes-Treffen fand zum letzten Mal in Hattingen statt – für die Stadt ein großer Verlust. Gutachten für eine Erweiterung fehlen.

  • Das Mercedes-Treffen verabschiedet sich vom Industriemuseum Henrichshütte und aus Hattingen
  • Die Schönen Sterne sollten wachsen, ein Konzept dafür war vom Veranstalter bereits erstellt
  • Aufgrund fehlender Gutachten erteilte die Stadt dem allerdings eine Absage

Das Mercedes-Treffen Schöne Sterne fand an diesem Wochenende zum vorerst letzten Mal in Hattingen statt. Damit verlässt eine Großveranstaltung, die jedes Jahr mehr als 10 000 Besucher auf die Hütte zog, die Stadt. Der Grund ist offenbar reine Formsache.

„Wir möchten die Schönen Sterne weiterentwickeln“, erklärt Veranstalter Thomas Ebeling. Er habe mit seinem Team bereits ein Konzept für eine größere Fläche entwickelt. Das erfolgreiche Treffen sollte zum Beispiel um eine Präsentation von Rennautos ergänzt werden. Außerdem hätte man gern einen Bereich zum Thema Fahrsicherheit eingerichtet. „Das Konzept wurde von der Stadt aber nicht genehmigt“, bedauert Ebeling.

Absprachen mit umliegenden Firmen

Dabei sei mit umliegenden Firmen bereits alles abgesprochen gewesen. Es hätten Umleitungsstrecken für die anreisenden Autofahrer eingerichtet werden müssen, zusätzliche Parkplätze und Ausstellerflächen hätten angrenzende Firmen zur Verfügung gestellt, sagt der Veranstalter. Von der Stadt habe es dennoch ein „Nein“ gegeben – aufgrund eines fehlenden Emissionsgutachtens, wie Ebeling erklärt.

Von Seiten der Stadtverwaltung heißt es, dass eine „Vergrößerung der Veranstaltung grundsätzlich möglich ist und die Stadt steht dem auch offen gegenüber“, so Stadtsprecher Thomas Griesohn-Pflieger. Allerdings benötige eine größere Veranstaltung auch eine geänderte Genehmigung. „Dazu erforderlich sind eine Reihe von Unterlagen wie zum Beispiel Lärm-Gutachten, Verkehrsgutachten und Aussagen zum Brandschutz.“ Diese Unterlagen und ein förmlicher Antrag haben der Stadt nicht vorgelegen.

Forderung der Stadt kam zu spät

„Diese Forderung der Stadt Hattingen ist allerdings erst im März an uns herangetragen worden, obwohl wir frühzeitig mit allen zuständigen Personen zusammengesessen haben“, sagt Ebeling. Ein Gutachten sei nicht im erforderlichen Zeitraum zu besorgen. „Wenn der Stadt für Folgejahre ein vollständiger Antrag vorliegen sollte, wird über die Realisierung gesprochen werden und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine Lösung gefunden“, stellt Griesohn-Pflieger in Aussicht. Ebeling schaut sich mit den Schönen Sternen aber bereits nach anderen Veranstaltungsorten um.

„Es ist schade, dass die Schönen Sterne als Veranstaltung mit überregionalem Ruf Hattingen verlassen“, findet Georg Hartmann vom Stadtmarketingverein. Es sei eine imageträchtige Veranstaltung.

Herber Verlust für das Industriemuseum

Auch Robert Laube, Leiter des Industriemuseums Henrichshütte bedauert das Aus für das Mercedes-Treffen: „Für uns ist das bitter. Es fehlen 10 000 Gäste für das Museum und auch finanziell bedeutet das einen Verlust – zum Beispiel bei der Miete für das Gelände.“ Die Zusammenarbeit sei über die Jahre immer gut gewesen. „Aber Formate wachsen und dann ist es wie bei zu kleinen Schuhen: Sind die zu klein, fließt entweder Blut, oder man kauft sich neue Schuhe.“