Hattingen. . Isolde Füllbeck liebt es, sich an eine Buche zu lehnen. Am Lieblingsplatz in ihrem Wald in Oberstüter wird sie eins mit der Natur und der Welt.
- Ein toller Wald voller Buchen mit einem kleinen plätschernden Wiesenbach
- Fällt Licht durch die Bäume, sieht der Lieblingsplatz aus wie eine Kathedrale
- Schon der Schulweg von Isolde Füllbeck führte an Feldern und Wiesen vorbei
Ein toller Wald, nur Buchen, ein plätschender kleiner Wiesenbach, die Vögel singen. „Das ist mein Plätzchen in Oberstüter. Wenn das Licht dann durch die Bäume reinfällt, dann sieht es aus wie eine Kathedrale, ein richtiger Wohnwald.“ Isolde Füllbeck, aktives Mitglied im Naturschutzbund (Nabu), liebt dieses Eckchen schon seit Kindertagen. Sie ist dort so verwurzelt wie die Bäume.
„Wenn ich hier sitze, auf das Lichtspiel in den Buchen und auf die Wiese schaue, dann bin ich jedes Mal angekommen.“ Es ist eine Vollkommenheit, die nicht zu überbieten ist. Dort vorbei an Feldern und Wäldern, das war schon ihr Schulweg. „Als Kind hab ich immer ein bisschen Angst gehabt, darum hat mich Mama immer begleitet und den Hund mitgenommen, weil sie ja alleine zurückging“, schildert die naturverbundene Frau ihre Erfahrungen aus Kindertagen.
Natur lässt sich nicht immer bezwingen
Froh ist sie, dass die Natur sich manchmal nicht bezwingen lässt. Fast klingt es so, als sei sie stolz darauf, dass der Mensch nicht alles in den Griff bekommt, sich nicht nach seinen Wünschen alles zurechtbiegen kann. „Schon vor 50 Jahren hat man hier Wannen gebaut, um den Bach wegzubekommen. Das ist aber nicht gelungen, das Wasser sucht sich seinen Weg.“ Sie war immer froh, zu Fuß zum Passbach laufen zu können. „Hier gibt es noch Salamander und viele Tierarten, die man sonst nicht sieht.“ Ihr geht bei dem Naturglück das Herz auf, man spürt es.
Wenn es raus geht ins Grüne, ist die neunjährige Hündin immer mit dabei. „Als wir sie 2009 aus dem Tierheim bekamen, war sie ein scheues Reh. Sie ist ein roter Labrador-Senfhundmix aus Ungarn, die ständig irgendwo buddelt. Das darf sie bei mir, weil mir der Wald gehört, sonst dürfte sie das natürlich nicht.“ Als die Hundedame bei den Füllbecks ankam, hatte sie absolute Angst vorm Autofahren, was ihr mit Geduld und Liebe abgewöhnt werden konnte.
In den 50er Jahren haben die Großeltern den alten Kotten mit Wald und Wiese gekauft, eine Nebenerwerbswirtschaft mit Kuh, Schaf und Pferd betrieben. „Da wurde noch selbst gebuttert, der große Garten brachte Kartoffeln und Gemüse hervor.“ Irgendwann zog Isolde Füllbeck mit ihrer Familie zurück zur Mutter, die in dem Haus alleine lebte. „Wir haben dann die große Fläche zu einem Naturgarten umgebaut.“
Paradies mit Schmetterlinen und Käfern
Eins ist sie in ihrem Paradies mit Schmetterlingen, Raupen und Käfern, die sie schon als Kind gesammelt hat. „Ich liebe diese Gegend heiß und innig“, sagt sie. „Auch wenn mir mein Zaunkönig schon morgens um 5 Uhr ins Ohr brüllt und gleichzeitig die Drossel geifert.“ Dann sitzt die 18 Jahre alte graugetigerte Katze Bibi auf der Fensterbank an der Wohnzimmerseite und guckt sich die Naturschauspiele an. Die Idylle ergänzen seit kurzer Zeit zwei Limousin-Kühe, die ihre Arbeit als „Rasenmäher“ auf der Wiese perfekt verrichten. Und Isolde Füllbeck ist an ihrem Lieblingsplatz eins mit der Welt.