Hattingen. . Die Stellen für ein Freiwilliges Soziales Jahr und Bundesfreiwilligendienst können bei vielen Hattinger Einrichtungen oft nicht besetzt werden.

  • DGB-Jugendbildungszentrum hat trotz Schaltung von Anzeigen keine Bewerber
  • Mitarbeiter im Altenheim bekommen die ganze Palette sozialer Arbeit mit
  • Gut Marienhof findet trotz geringer Nachfrage genügend Interessenten

Seit 2011 gibt es eine Stelle für einen Bundesfreiwilligendienst-Leistenden beim DRK. Seit 2011 ist sie unbesetzt, bedauert Geschäftsführer Andreas Hahn. Fast alle Organisationen und Institutionen, die Stellen für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD) anbieten, haben es oft nicht leicht, diese auch zu besetzen.

„Wir haben ab und an Interessenten, aber die sind meistens zu jung. Wir brauchen Unterstützung beim Behindertenfahrdienst. Um den Personenbeförderungsschein zu bekommen, muss man aber 21 Jahre alt sein“, nennt Hahn einen Grund.

Kaum Bewerber trotz Anzeigen

In Hausmeisterei und Hauswirtschaft und an der Rezeption werden Bundesfreiwillige im DGB-Jugendbildungszentrum eingesetzt. „Wir haben freie Stellen. Es gibt trotz der Schaltung von Anzeigen kaum Bewerbungen“, sagt Henric Ahls. Eine freie Stelle ist auch noch im Jugendbildungswerk Welper zu haben.

Andreas Hahn vom DRK sucht seit sechs Jahren einen Freiwilligen für den Fahrdienst.
Andreas Hahn vom DRK sucht seit sechs Jahren einen Freiwilligen für den Fahrdienst. © Rainer Raffalski

Eine von zwei Stellen im Seniorenzentrum St. Mauritius in Niederwenigern ist noch frei, meldet Meinolf Roth, Geschäftsführer der Theresia-Albers-Stiftung. „Die Stellen im Altenheim St. Josef und im Haus Theresia sind aber besetzt“, erklärt er. Wer hier mitarbeitet, bekommt die Palette der sozialen Arbeit mit. „Beim Zivildienst war das Arbeitsfeld eng zugeschnitten. Bei dem Dienst ist es weiter, reicht von pädagogischen Tätigkeiten über Pflege, Fahrdienste bis hin zum haustechnischen Bereich und zur Empfangstätigkeit – je nach Talent“, erklärt er. Junge Menschen würden das Jahr nutzen, um Berufe kennen zu lernen. „Manche machen anschließend eine Altenpflege- oder Heilerziehungspfleger-Ausbildung.“

FSJler werden pädagogisch begleitet

„Die FSJler werden bei uns pädagogisch begleitet vom Bistum Essen, sie besuchen dort Seminare“, sagt Volker Martin, Sprecher der Helios-Klinik in Holthausen. Im therapeutischen Bereich hält das Haus vier Stellen für Freiwillige vor, zwei in der Abteilung Motorik, je eine im Ergotherapie-Bereich und in der Schule für Kranke. Sie sind besetzt. Frei ist eine von drei Stellen in der Logistik. Es geht darum, Patienten zu Behandlungsräumen zu fahren. Drei von vier Stellen in der therapeutischen Pflege sind vakant: Dabei helfen die Freiwilligen den Patienten nach schweren Erkrankungen oder Verletzungen des Gehirns bei alltäglichen Abläufen wie Zähneputzen, Essen und Trinken. Das Haus veranstaltet am heutigen Dienstag einen Informationstag.

Stelle im Emmy-Kruppke-Zentrum unbesetzt

Gut Marienhof sucht regelmäßig Freiwillige für ein Jahr. Auch wenn die Nachfrage nicht so groß ist, werden die Stellen meistens besetzt.

Im Emmy-Kruppke-Seniorenzentrum ist seit über einem Jahr keine Stelle besetzt, weil es keine Bewerbungen gab. Abgedeckt mit Freiwilligen ist Haus Friede. „Bisher haben wir bis auf ein Jahr immer genügend junge Menschen gefunden“, sagt Annedore Espey, stellvertretende Hausleitung. FSJler arbeiten überwiegend im Hausmeisterbereich, machen Gästeangebote und haben Bereitschaftsdienst. „Teilweise sind die zwei bis drei Plätze mit Jugendlichen aus dem Ausland besetzt, die hier ein Austauschjahr verbringen.“