Hattingen. . Der Schauspieler und Mentalcoach sucht häufig einen Ort in der Elfringhauser Schweiz auf. Bei der Baumumarmung spürt er die Energie der Natur

  • 36-Jähriger fühlt sich im Wald geborgen und bekommt Energie von den Bäumen
  • Von seinem Lieblingsplatz aus kann er eine halbe Stunde laufen oder auch drei Stunden
  • Sorgen und Bedrückendes verschwinden in der Natur beim Blick aufs Maisfeld

Jill Deimel erreicht seinen Lieblingsplatz von einem Parkplatz aus nur zu Fuß. Denn der Wald hat es ihm angetan. „Wir haben in Hattingen doch wirklich Glück, dass wir die Elfringhauser Schweiz haben“, sagt der 36-Jährige, der Schauspieler, Fotomodel sowie spiritueller Life- und Mentalcoach ist. Seinen Wagen lässt er auf einem Parkplatz am Berger Weg gegenüber der Hausnummer 17 stehen. „Von Hattingen aus kommend fährt man nicht zum Bergerhof rein, sondern 300 Meter weiter“, erläutert Deimel.

Von hier aus geht er in den Wald. Zwar gefällt ihm auch die Aussicht bis nach Bochum, aber lieber taucht er ein ins Grün. „Es ist toll, dass man dort so umgeben und geborgen ist.“ Kurz vor der ersten Bank links biegt er nach links auf einen nicht befestigten Weg ab. „Von hier aus kann man eine halbstündige Runde drehen oder aber drei Stunden gehen“, sagt er. Energie geben Deimel die Bäume. „Sie sind wie eine kleine Akku-Ladestation. Ich habe auch schon mal auf Youtube ein Video von mir im Wald eingestellt.“

© Fischer

Ist das Leben einmal anstrengend, eine Herausforderung oder er mit sich selbst unzufrieden, dann kann ihm ein Ausflug hierher helfen. „Hier kann man dann einfach mal schreien.“ Natürlich, sagt er, könne man auch am Bergerhof parken und gehen, aber dort seien schon wieder mehr Menschen. „Mit meinen Neffen bin ich manchmal dort, da gibt es dann das volle Programm.“

Gerne setzt er sich in ruhigeren Waldteilen einfach mal auf einen Ast oder einen Baumstumpf – oder lehnt sich an einen Baum, umarmt ihn und spürt, „was der Baum energetisch drauf hat. Die Natur gibt uns ohne Worte alles“, ist er überzeugt. Manchmal blickt er an einem Baum hoch und denkt: „Da kommt man sich im positiven Sinne unwichtig vor – und das sind dann auch die eigenen Probleme. Die ganzen Äste, das sieht spannend aus.“ Sorgen und Bedrückendes könne man oft einfach im Wald lassen.

Laufen über Stock und Stein

Kunden, die nicht Zeit oder Muße zum Meditieren finden, empfiehlt Deimel auch schon mal halbstündige Spaziergänge im Wald. „Das verändert schon viel.“ Er setzt sich auf eine mit Moos bewachsene Erhöhung, schwärmt, „wie schön weich“ das ist, „wie eine Decke“. Durch seinen Hund lernte er diese Ecke der Elfringhauser Schweiz damals besser kennen und schätzen. Und auch gern bei Regen. „Da sind noch weniger Menschen hier – und außerdem riecht es noch mehr nach Natur.“ Oft läuft er von hier über Stock und Stein bis zu einem kleinen See, über den ein Baumstamm ragt. „Da setze ich mich gern. Oder auf die Bank dort.“ Dann betrachtet er die Bäume. Von denen könne man viel lernen: „Die Bäume haben Wurzeln in der Erde, öffnen sich aber nach oben.“ Und auch Vertrauen in das Leben: Der Baum habe im Winter eine nicht-produktive Zeit. „Wir Menschen hetzen immer nur. Wir brauchen auch mal die Ruhe, um danach wieder Energie zu haben.“