Hattingen. . Eine im Sturm beschädigte Skulptur von Gereon Lepper wird in der Firma Patz auf dem Hüttengelände repariert. Die Firma ist mehrfach umgezogen.

Kleinere Kunstobjekte von Gereon Lepper stehen in seinem Büro. Und irgendwie hat sein Handwerk auch mit Kunst zu tun, findet Harald Lünenschloß. Ihre Brötchen verdienen er und seine Mitarbeiter von der Firma Patz im Hüttenpark zwar mit anderen Aufträgen in der Region. Doch derzeit liegt auch die Reparatur des „Spähers“ von Gereon Lepper in den letzten Zügen.

Wie berichtet war dieser Ende 2015 bei einem Sturm beschädigt worden. Bald soll der Vogel wieder auf die Brücke kommen und dort „fliegen“, sobald die Firma ihn fertig hat. Das Unternehmen für Maschinen- und Apparatebau hat an der Ruhrallee seinen vierten Standort bezogen in Hattingen. Es hat 20 feste Mitarbeiter und zehn Aushilfen, manche arbeiten Teilzeit, und macht im Jahr 1,7 Millionen Euro Umsatz. Seit Jahrzehnten bedient es als regionaler Zulieferer die deutsche Maschinen- und Anlagenbranche im Umkreis.

Vierter Standort in Hattingen

Über die Industrie 4.0, die Digitalisierung der Industrie, hat sich der 54-Jährige zwar viele Gedanken gemacht. Noch sei es aber eine Utopie, dass jeder mit dem Tablet an der Maschine steht.

Manche ältere Maschine steht in der Halle, einige gibt es mehrfach, so dass Arbeiten auch ohne Mehrschicht-Betrieb parallel gefahren werden können. Die Mitarbeiter sind unterschiedlich einsetzbar. Es gibt drei Auszubildende. Außerdem hatte ein junger Syrer ein Praktikum gemacht, der noch weiterhin einmal die Woche zum Deutschlernen in den Betrieb kommt. Harald Lünenschloß hofft, dass ihn das Arbeitsamt als Umschüler anerkennt.

Expansion vor wenigen Jahren

„Wir sind schon mehrmals totgesagt worden“, erinnert sich der Geschäftsführer. Doch das Unternehmen hat vor ein paar Jahren expandiert. Es war 1969 von Lothar Patz und Karl-Heinz Beier am Homberg gegründet worden. 1971 stand der Umzug an die Königsteiner Straße an, 1983 gingen die Firmengründer getrennte Wege, Lothar Patz gründete 1990 die Patz GmbH und bezog ein Produktionsgebäude an der Werksstraße. Ein Jahr später starb Lothar Patz, seine Frau führte die Geschäfte unter der Technischen Leitung des jungen Maschinenbauers Harald Lünenschloß fort.

Dieser wurde 2004 Geschäftsführer. Weil die Produktionsfläche zu klein wurde, wurde das neue Gebäude am heutigen Standort bezogen, wo 2000 Quadratmeter Hallenfläche und 6000 Quadratmeter Platz auf dem Gelände zur Verfügung stehen. Gern würde Harald Lünenschloß vier Propeller als Blickfang auf dem Dach befestigen. Einen Prototyp stemmt er für ein Foto in die Höhe. Ehe diese Blätter rotieren, rotieren in der Werkshalle aber erst noch die Maschinen für den Späher.