Hattingen. Hans-Jürgen Laufer empfindet Lärm beim Treffen als Zumutung. Veranstalter, Stadt und Museum halten mit der Bedeutung für die Region dagegen.

  • Das Harley-Davidson-Meeting findet am Sonntag, 6. August, auf dem alten Hütten-Gelände statt
  • Hans-Jürgen Laufer spricht von „einer Zumutung für viele Hattinger Bürger, die an der Straßen zum Hüttengelände wohnen“
  • Museumschef Laube hält dagegen: „Das ist eine Veranstaltung, die Hattingen bekannter macht“

Was viele Menschen zur Henrichs­hütte bringt, bringt Hans-Jürgen Laufer auf die Palme: das Harley-Davidson-Meeting am Sonntag, 6. August, auf dem Gelände des LWL-Industriemuseums Henrichshütte – des Lärms wegen.

„Was zum dritten Mal stattfindet, ist auch jetzt wieder eine Zumutung für viele Hattinger Bürger, die an der Straßen zum Hüttengelände wohnen“, findet Hans-Jürgen Laufer. Er sagt außerdem: „Wenn im Takt der Ampelanlage in Bredenscheid die Harleypulks nach der Sünsbruch-Kurve Gas geben, vibrieren sogar die Scheiben der Schallschutzfenster.“

Nachtruhe nicht gestört

Klaus Fröhlich von K.F. Entertainment zeichnet als Veranstalter des Harley-Treffens verantwortlich und sagt: „Damit die Anwohner so wenig wie möglich belästigt werden, findet das Treffen extra nur an einem Tag und nur zwischen 10 und 18 Uhr statt. So wird die Nachtruhe nicht gestört. Tatsache ist, dass das Treffen seit drei Jahren einen hohen Stellenwert hat – über die Region hinaus. Davon profitieren zum Beispiel auch die Gastronomen“, sagt der Hattinger.

Harley Davidson Meeting Ruhrpott

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Auch Bürgermeister Dirk Glaser sieht in dem Treffen einen Wirtschaftsfaktor bezüglich der Tourismusförderung, da die Besucher aus dem ganzen Bundesgebiet kämen.

Manipulierte Auspuffanlagen vermutet

Laufer geht es nicht so sehr um den Lärm, sondern um das Rechtsverständnis, er richtet seine Kritik an einen Teil der Harley-Fahrer, will nicht alle über einen Kamm scheren. Aber er glaubt, dass „ein großer Teil der Maschinen manipulierte Auspuffanlagen hat, um den ,typischen Sound’ zu erzeugen“.

Die Polizei selbst hat einen Infostand bei dem Treffen, an dem es aber um Verkehrsunfallprävention und Opferschutz geht. Kontrollaktionen hinsichtlich der Lautstärke sind nicht geplant. „Vermehrt sind nach subjektivem Eindruck laute Fahrgeräusche festzustellen“, weiß Polizeisprecherin Sonja Wever. ­Bestandteil der Zulassung seien jedoch die im Fahrzeugschein dokumentierten Standgeräusche. „Diese werden in der Regel eingehalten, erst beim Fahren mit höheren Geschwindigkeiten erhöht sich die Lautstärke überproportional.“

Polizei überprüft Geräuschpegel

Auf das Unfallgeschehen wirke sich das nicht aus. Die Polizei verfüge nicht über die notwendigen Messgeräte und die Ausbildung, um Stand- oder Fahrgeräusche beweissicher zu überprüfen. Sie sagt: „Nach Reformierung des Zulassungsrechts ist zu beobachten, dass an Kraftfahrzeugen Zubehörteile angebracht werden, die ihre Typengenehmigung im EU-Raum außerhalb von Deutschland erhalten haben und nach Europarecht zulässigerweise verbaut und vertrieben werden dürfen.“

Robert Laube, Chef des Industriemuseums Henrichshütte, verweist auf die Bedeutung des Treffens für Hattingen. „Das ist eine Veranstaltung, die Hattingen bekannter macht“, sagt er.

Verbrennungsmotoren erzeugten nun mal Geräusche, „die Fahrzeuge sind alle für den öffentlichen Verkehr zugelassen, also können sie auch auf Hattinger Straßen fahren“, so Laube. „Zu einem lebendigen Gemeinwesen gehört auch, dass es mal laut wird. Es ist heute sowieso schon schwierig, mit Veranstaltungen Akzente zu setzen. Haben wir so etwas nicht mehr, kehrt eine Friedhofsruhe ein.“