HAttingen. . Die Frauenberatung des Ennepe-Ruhr-Kreises beteiligt sich an einem landesweiten Programm gegen sexuelle Belästigung.
- Frauenberatung des Ennepe-Ruhr-Kreises beteiligt sich an landesweitem Programm
- „Ist Luisa hier“-Codeworte sollen Frauen in Not diskrete Hilfe ermöglichen
- Erste Wirte haben die Teilnahme an dem Programm zum Schutz von Frauen zugesagt
Die junge Frau feiert ausgelassen. Auf dem Weg zur Toilette nimmt sie plötzlich ein Mann in den Arm. „Wie wär’s denn mit uns beiden?“ Er will sie küssen, sie stößt ihn weg. Später auf der Tanzfläche berührt seine Hand wie zufällig ihre Brust. An der Theke lässt er nicht locker, will das „Nein“ nicht akzeptieren.
Eine frei erfundene Situation, die vielen Frauen, wenn sie feiern sind, jedoch nicht fremd ist. Etliche wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Sprechen sie den Wirt an? Wenden sie sich an die Security-Mitarbeiter? Wird der Typ sie verfolgen, wenn sie auf dem Weg nach Hause sind?
Um solche Situationen diskret zu lösen und den Opfern von sexueller Belästigung ein deutlich größeres Sicherheitsgefühl zu geben, hält nun Luisa in die Kneipen und Clubs des Ennepe-Ruhr-Kreises Einzug.
Weitere Wirte gewinnen
„Luisa ist hier!“ lautet das Codewort und gleichzeitig der Name eines Programms für das die Frauenberatung EN die hiesigen Wirte gewinnen möchte. Leiterin Andrea Stolte und ihr Team erläuterten einigen Wirten zum Start des Programms, was sich genau dahinter verbirgt. „Die Frauen sollen sich mit diesem neutralen Satz an das Personal wenden. Das soll ausreichen, um zu reagieren, ohne dass die Frauen ihr konkretes Erlebnis erzählen müssen“, sagt Stolte. Die Reaktion muss nicht der Aufsehen erregende Rauswurf des Gastes sein, sondern kann sich auch einfach nur auf einen Taxiruf beschränken.
Die Frauenberatung hatte zahlreiche Gastronomen aus dem Kreis angeschrieben, um sie über das Programm zu informieren. Erschienen waren Hassan Al-Moula (El Gecco, Schwelm), Ralf Altmann (Meijer, Schwelm) Nathaniel und Charlotte Stott (Shakespeare, Herdecke) und Susanne Ahlborn (Werkstadt, Witten). Sie berichteten von ihren ganz unterschiedlichen Erfahrungen mit diesem Thema und sagten am Ende alle zu, sich an der Aktion zu beteiligen.
Plakate und Infokarten informieren
Sie wurden ausgerüstet mit Plakaten und Infokarten, die in den Kneipen, Bars und Gaststätten aushängen beziehungsweise -liegen werden, damit die Frauen auf den ersten Blick wissen, dass dort ein für diesen Bereich geschultes Personal im Einsatz ist. Damit „Luisa ist hier“ möglichst flächendeckend verstanden wird, werden Andrea Stolte und ihr Team zeitnah die Gastronomen aufsuchen, die sich nicht für das erste Info-Treffen angemeldet hatten.
Wer bei dem Programm mitmachen oder sich nur darüber informieren möchte, wendet sich an 02336/4759152 oder via E-Mail an kokott@gesine-intervention.de. www.luisa-ist-hier.de