Hattingen. . Auf der Sommersynode des evangelischen Kirchenkreises Hattingen-Witten wurde eine Resolution gegen Abschiebung verabschiedet.

  • Auf der Sommersynode des evangelischen Kirchenkreises Hattingen-Witten war die Flüchtlingsarbeit Thema
  • Die Synodalen setzen sich gegen Abschiebung und für einen vereinfachten Familiennachzug ein
  • Eine Handyaktion in den Gemeinden soll für den bewussteren Umgang mit Rohstoffen werben

Auf der Sommersynode des evangelischen Kirchenkreises Hattingen-Witten präsentierte sich eine Kirche, die „lebendig, manchmal unbequem, lebensnah und konsequent im Handeln“ sein will. Sie beschäftigt sich mit der Flüchtlingsfrage, dem Umweltschutz und einer neuen Partnerschaft. Außerdem wählten die Synodalen mit Pfarrer Ludwig Nelles aus der Gemeinde Niederwenigern einen neuen stellvertretenden Skriba.

Auch die Gemeinden im evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten verlieren Mitglieder, wenn auch nicht so rasant wie in anderen Regionen. Neben wenigen bewussten Austritten ist es vor allem der demografische Wandel, der sich negativ auswirkt. Noch 66 000 Protestanten zählte die kreiskirchliche Verwaltung im Januar 2016 – das sind 1296 Gläubige weniger als im Vorjahr.

Diskussion über Integration

Unter dem Vorsitz der neuen Superintendentin Julia Holtz nahmen sich die Synodalen Zeit, sich mit den christlichen Wurzeln zu beschäftigen. „Gerade die Arbeit mit Geflüchteten ist eine Kernaufgabe für uns Christinnen und Christen“, erinnerte die Superintendentin. Die Synodalen diskutierten in verschiedenen Arbeitsgruppen über Fragen der Integration und verabschiedeten eine eindringliche Resolution gegen Abschiebung und Abschottung und für eine Vereinfachung des Familiennachzugs.

Einstimmig wurde der Beschluss, gefasst, eine neue Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Gisenyi in Ruanda einzugehen. Ganz praktisch soll es wechselseitige Besuche geben, sowie auf beiden Seiten Arbeitsgruppen, die über das jeweils andere Land informieren.

Wilfried Ranft, Wolfgang Schneider, Gisela Menden, Michael Waschhof, Sigurd Hebenstreit, Superintendentin Julia Holtz und der Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, Albert Henz, (v.l.n.r.) zeigen durch ihre Schwerpunktthemen auf der Sommersynode des Kirchenkreises, wie sich das Handeln des Einzelnen und der Gesellschaft lokal und global auswirkt.
Wilfried Ranft, Wolfgang Schneider, Gisela Menden, Michael Waschhof, Sigurd Hebenstreit, Superintendentin Julia Holtz und der Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, Albert Henz, (v.l.n.r.) zeigen durch ihre Schwerpunktthemen auf der Sommersynode des Kirchenkreises, wie sich das Handeln des Einzelnen und der Gesellschaft lokal und global auswirkt. © EKHW

Kirchliche Weltverantwortung

Unzählige Male hat Pfarrer Dietrich Weinbrenner vom Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung („MÖWe“) in den vergangenen zwei Jahrzehnten dafür geworben, beim Einkauf und im Alltag die globalen Auswirkungen zu bedenken. Die Landeskirche hat Weinbrenner nun für zwei Jahre beauftragt, in kirchlichen und diakonischen Einrichtungen für den öko-fairen Einkauf von Textilien zu werben. Weinbrenners Nachfolgerin bei der „MÖWe“, Christina Biere, wird am 12. Juli eingeführt.

Pfarrer Wilfried Ranft appellierte als Vertreter des Umweltausschusses für einen bewussteren Umgang mit Rohstoffen. Im Rahmen der „Handyaktion NRW“ sollen nun in allen Gemeinden Sammelboxen aufgestellt werden, in denen ausgediente Geräte gesammelt und ordnungsgemäß recycelt werden.